Dennoch von Heinrich Kämpchen

Und wurde auch mein Hoffen immer schwächer,
Ich hoffe dennoch, wie am Kreuz der Schächer,
Auf’s Paradies. – Ich hoffe auf Erlösung
Der Menschheit aus dem Grabe der Verwesung,
Des Drucks, der Tyrannei, der schnöden Mache –
Ich hoffe auf den Sieg der guten Sache.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Dennoch“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
44
Entstehungsjahr
1909
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Dennoch“ wurde von Heinrich Kämpchen verfasst, einem deutschen Schriftsteller und Lyriker, der zwischen 1847 und 1912 lebte. Diese zeitliche Einordnung platziert das Werk in die Epoche des Realismus und des beginnenden Naturalismus, was sich in Kämpchens Fokus auf realitätsnahe und soziale Themen widerspiegeln könnte.

Auf den ersten Blick vermittelt das Gedicht einen Eindruck von beharrlicher Hoffnung inmitten von Schwierigkeiten. Das lyrische Ich besteht trotz anhaltender Herausforderungen auf einer positiven Konsequenz.

Im Inhalt des Gedichts drückt das lyrische Ich sein Beharren auf Hoffnung aus. Trotz wiederholter Enttäuschungen hofft die Figur immer noch, ähnlich wie der Verbrecher, der im christlichen Glauben am Kreuz neben Jesus hing und dennoch Hoffnung auf das Paradies hatte. Die Rede ist von Erlösung, sowohl persönlich als auch kollektiv, in Bezug auf die Menschheit. Diese Erlösung wird von den Gräbern der Verwesung, des Drucks, der Tyrannei und der betrügerischen Machenschaften erwartet. Suizidale Einschränkungen und verschiedene Formen von Ungerechtigkeit und Missbrauch von Macht scheinen hier ausdrücklich hervorgehoben zu werden. Das lyrische Ich hofft auf einen Sieg der „guten Sache“ - vielleicht auf eine Gerechtigkeit oder die Überwindung von Unrecht und Leiden.

Formal besteht das Gedicht aus nur einer sechzeiligen Strophe, was den Eindruck von Klarheit und Konzentration auf die zentrale Botschaft verstärkt. Die Verssprache ist recht einfach und direkt, aber voller starker Bilder und Allegorien wie „Kreuz des Schächers“, „Grabe der Verwesung“ oder „schnöde Mache“. Diese metaphorischen Bezugnahmen verstärken das Gewicht der angesprochenen Probleme. Steinige Stellen gibt es keine, die Syntax ist schlicht und ausdrucksstark.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kämpchens „Dennoch“ ein emphatisches Plädoyer für die Beharrlichkeit in Hoffnung ist, trotz Niederlagen, trotz scheinbar unbezwingbarer Hindernisse. Es untermalt die Bedeutung des Glaubens an eine bessere Zukunft, sowohl für das Individuum als auch für die Gesellschaft als Ganzes. Der Optimismus und die Hartnäckigkeit des lyrischen Ichs können dabei als Ermutigung für den Leser verstanden werden, nicht aufzugeben und stets an die Möglichkeit eines positiven Ausgangs zu glauben.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Dennoch“ des Autors Heinrich Kämpchen. 1847 wurde Kämpchen in Altendorf an der Ruhr geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1909. Bochum ist der Erscheinungsort des Textes. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das Gedicht besteht aus 6 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 44 Worte. Der Dichter Heinrich Kämpchen ist auch der Autor für Gedichte wie „Am Rhein“, „Am Weinfelder Maar“ und „Am goldenen Sonntag“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Dennoch“ weitere 165 Gedichte vor.

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