Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg - Invasion der Japaner in China (1937 - 1945)

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Referat

Der Zweite Japanisch-Chinesische Krieg (1937-1945)

Der Zweite Japanisch-Chinesische Krieg bezeichnet die umfassende Invasion der Japaner in China, die am 7. Juli 1937 begann und nach Ende des Zweiten Weltkrieges mit der Kapitulation Japans am 9. September 1945 endete. Die offizielle Bezeichnung für den Krieg in China, Taiwan und anderen südostasiatischen Ländern lautet „Antijapanischer Krieg“, in Japan ist er als „Japanisch-Chinesischer Krieg“, „Operation C“ oder „Invasion in China“ bekannt. Die am Konflikt beteiligten Parteien waren auf chinesischer Seite die Republik China, die in die Guomindang und die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) gespalten war, die Sowjetunion, die von 1937 bis 1940 am Krieg teilnahm und die USA, die sich ab 1942 offiziell beteiligten. Ihnen gegenüber stand das Japanische Kaiserreich.

Hintergründe und Ursache des Krieges

Bereits im Ersten Japanisch-Chinesischen Krieg zeigte Japan starke koloniale Bestrebungen, z.B. annektierte es Taiwan, musste jedoch dem Friedensvertrag von Shimonoseki zustimmen. Als auch Japan 1929 von der Weltwirtschaftskrise schwer getroffen wurde, sah es als Lösung die Eingliederung der rohstoffreichen Mandschurei in das japanische Kolonialreich. Um einen Vorwand für den Einmarsch des japanischen Militärs in die Mandschurei zu schaffen, sprengten japanische Agenten die Strecke der Südmandschurischen Eisenbahn nahe der Stadt Mukden. Daraufhin gab Japan China die Schuld an dem Vorfall und besetzte die Mandschurei. Dieses Ereignis wird als Mukden-Zwischenfall bezeichnet (September 1931). Von chinesischer Seite erfolgte kaum Gegenwehr, da sich das Land im Bürgerkrieg zwischen der Guomintang und der KPCh befand. Jedoch reagierte man auf die weiteren expansiven Bestrebungen der Japaner mit einem Handelsboykott, was zu einem drastischen Rückgang der japanischen Exporte führte. Zusammen mit weiteren Auslösern hatte dies die erste Schlacht um Shanghai zur Folge, die am 29. Januar 1932 begann und durch Flächenbombardements auf die Zivilbevölkerung gekennzeichnet war. Dies veranlasste die chinesische Regierung, den Handelsboykott aufzugeben; Shanghai wurde zur demilitarisierten Zone erklärt. Trotz eines im Mai 1932 vereinbarten Waffenstillstandes setzte Japan seinen Vormarsch fort.

Nach dem Zwischenfall von Xi’an im Dezember 1936 bildete sich die zweite Einheitsfront der Nationalisten (Guomindang) und Kommunisten (KPCh). Als direkter Auslöser des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges gilt der Zwischenfall and er Marco-Polo-Brücke am 7. Juli 1937, bei dem es zu Feuergefechten zwischen chinesischen und japanischen Truppen kam, wobei jedoch bis heute nicht geklärt werden konnte wer die Schuld an dem Zwischenfall trug.

Verlauf

Die erste größere Schlacht im Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg war die Zweite Schlacht um Shanghai, die von August bis November 1937 dauerte, auf beiden Seiten zahlreiche Opfer forderte und mit dem Sieg Japans endete, da die japanische 10. Armee in der Hangzhou Bucht landete. Am 5. November gab es ein Angebot der japanischen Regierung an die chinesische, den Zwischenfall beizulegen, wenn China sich an die drei Prinzipien von 1934 hielte. Jedoch lehnte die Guomindang zunächst jegliche Verhandlungen ab und änderte ihre Haltung erst Anfang Dezember. Da Japan zu diesem Zeitpunkt Shanghai bereits erobert hatte, stellte man nun härtere Forderungen, die von der chinesischen Regierung zurückgewiesen wurden.

Nach einer andauernden Bombardierung der Hauptstadt Nanking, wurden die chinesischen Truppen am 12. Dezember schließlich zum Rückzug gezwungen und die japanische Armee konnte die Stadt besetzen. Es kam zum Massaker von Nanking, das rund drei Wochen dauerte und bei dem ca. 200.000 Zivilisten und Kriegsgefangene ermordet wurden. Die neue Hauptstadt der Guomindang wurde nun Chongqing, die diese allerdings nicht unter ihrer vollständigen Kontrolle hatten. Mit Hilfe der SU gelang es den Nationalisten, eine Luftwehr gegen die ständigen Bombardierungen durch Japaner zu errichten. Da die chinesische Industrie und das Militär unterentwickelt waren und der Bürgerkrieg eine einheitliche Führung und Entwicklung unterdrückte, konnte die chinesische Armee die japanischen Truppen nicht in einer großen Feldschlacht angreifen. Stattdessen versuchte man in der ersten Phase des Krieges mit kleineren Angriffen, Häuserkämpfen in den Städten und unter Ausnutzung des großen Gebietes, den Vormarsch der Japaner zu bremsen.

Ab 1938 wurde die Taktik des magnetischen Krieges gegen Japan eingesetzt. Im Januar 1938 verkündete die japanische Regierung die Auslöschung der nationalen chinesischen Regierung. Ziel der Japaner war es, zunächst Tai’erzhuang zu erobern, um danach Xuzhou einnehmen zu können. Bei der Schlacht um Tai’erzhuang, in deren Verlauf chinesische Truppen die japanische Armee einkesselten, erlebte Japan seine erste größere Niederlage. Nach einem zweiten Anlauf im Mai gelang den Japanern die Eroberung beider Städte. Am 9. Juni ließ Chiang Kai-shek die Dämme des Gelben Flusses aufbrechen um den Vormarsch der Japaner Richtung Wuhan durch die folgenden Überschwemmungen aufzuhalten bzw. zu verzögern.

Trotzdem gelang es den japanischen Truppen Wuhan Ende Oktober unter großen Verlusten zu erobern. Japan erhoffte sich nach der Eroberung Kantons eine baldige Kapitulation Japans. Eine im März 1940 in Nanking eingesetzte Marionettenregierung unter Wang Jingwei sollte China entsprechend der japanischen Interessen verwalten. Durch ihr brutales Vorgehen bei der Durchsetzung ihrer Ziele erlangte diese Regierung in der Bevölkerung große Unbeliebtheit.

1940 befanden sich die gegnerischen Parteien in einer Pattsituation: Japan hielt den östlichen Teil Chinas besetzt und litt unter Guerilla-Attacken der KPCh, das restliche China war zwischen der Guomindang unter der Führung von Chiang Kai-shek und der kommunistischer Partei unter Mao Zedong aufgeteilt. 1941 kam es zur Auflösung der Einheitsfront nach mehrmaligen Kämpfen zwischen Guomindang und KPCh.

Der Versuch Japans, Chongqing von der Versorgung abzuschneiden schlug durch das Eingreifen der Alliierten fehl. Nachdem Berichte über verschiedene Kriegsverbrechen der Japaner an die Öffentlichkeit gelangten, begannen auch die USA trotz ihrer anfänglichen Neutralität in das Kriegsgeschehen einzugreifen. Unter anderem verhängten die USA ein Embargo über Japan und unterstützten die nationalchinesische Fraktion militärisch. Dies veranlasste Japan zum Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941. Einen Tag später erfolgte die offizielle Kriegserklärung Chinas und der USA an Japan. Die Marionettenregierung in Nanking erklärte ihrerseits 1943 den USA und Großbritannien den Krieg. 1944 startete die japanische Armee nochmals eine Offensive, durch die es ihr gelang, eine Landverbindung zwischen ihren Eroberungen in Nord- und Südchina zu schaffen.

Ab 1945 begann eine nationalchinesische Gegenoffensive. Während Japan die Städte und Hauptverkehrswege an der Ostküste besetzt hielt, gewannen seine Gegner immer mehr Kontrolle über die ländlichen Gebiete. Nach ihrer offiziellen Kriegserklärung an Japan am 8. August 1945 entsandte die SU über 1 Mio. Soldaten in die Mandschurei (Operation Auguststurm). Nach dem Abwurf der amerikanischen Atombomben auf Nagasaki und Hiroshima am 6. August 1945 erfolgte die Kapitulation Japans am 15. August. Die japanischen Truppen in China ergaben sich jedoch offiziell erst am 9. September 1945 mit der Unterzeichnung des Kapitulationsvertrages von Nanking.

Opferzahlen

Während des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges hatte China einen Verlust von 3,22 Mio. Soldaten, 9,1 Mio. Zivilisten, die im Kreuzfeuer starben und 8,4 Mio. Zivilisten, die bei nicht-militärischen Zwischenfällen ums Leben kamen, zu verzeichnen. Auf japanischer Seite gab es rund 1,1 Mio. Gefallene, Verwundete und Vermisste.

Ergebnisse und Folgen

Wie bereits auf der Kairo-Konferenz 1943 von den Alliierten beschlossen worden war, erhielt China die Mandschurei, die Pescadoren und Taiwan und Korea erlangte die Unabhängigkeit. Der bereits seit 1927 tobende Bürgerkrieg in China, der insgesamt viele Opfer forderte, ging auch nach der Kapitulation Japans weiter und wurde erst 1949 beendet. Sieger war die KPCh, die während des Japanisch-Chinesischen Krieges einen starken Mitgliederzuwachs verzeichnen konnte und die Guomindang schließlich zum Rückzug nach Taiwan zwang. Mit dem am 29. September 1972 in Beijing von Japan und der VR China unterzeichneten Kommuniqué wurden erstmals seit Kriegsende die Beziehungen zwischen den beiden Staaten eröffnet. Außerdem erklärten sie ihren Verzicht auf Reparationen.

Bis heute gibt es in der chinesischen Bevölkerung tiefe anti-japanische Ressentiments. Dies ist unter anderem eine Folge der japanischen Vergangenheitsbewältigung, so werden Kriegsverbrechen bis heute geleugnet oder heruntergespielt und beteiligte Einheiten mit Ehrenmahnmalen ausgezeichnet. Besonders bekannt ist das Massaker von Nanking, das für Chinesen ein Synonym für die japanischen Kriegsverbrechen und ein Symbol der Verachtung ist, mit der die Japaner der chinesischen Bevölkerung entgegentraten. Auch erfolgte noch keine offizielle Entschuldigung von Japans Regierung für die in China begangenen Kriegsverbrechen.

Persönlichkeiten

Nationalisten:
Chiang Kai-shek (geb. 31.10.1887 in Xikou, Provinz Zhejiang; gest. 5. 4. 1975 in Taipeh) war ein chinesischer Militär und Politiker in der Zeit nach der Xinhai-Revolution (1911) und ab 1925 Führer der Guomindang. Als solcher war er im Chinesischen Bürgerkrieg (1927–1949) der Gegenspieler Mao Zedongs und bis 1946 einer der einflussreichsten Politiker Chinas.

Er war mehrmals Präsident sowie Marschall und Generalissimus der Republik China. Nach der Niederlage gegen die Kommunisten proklamierte Chiang Ende 1949 auf Taiwan die provisorische Regierung der Republik China. Er regierte teilweise diktatorisch und erhob bis zu seinem Tod 1975 mit US-Unterstützung Anspruch auf ganz China.

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