Bücher im digitalen Zeitalter - ein Plädoyer für Bücher

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Internet, Bücher, digitale Medien, Computerspiele, PC, Zeitungen, Referat, Hausaufgabe, Bücher im digitalen Zeitalter - ein Plädoyer für Bücher
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Referat

Ein Plädoyer für Bücher im digitalen Zeitalter

Liebe Zuhörerinnen, liebe Zuhörer!

Was macht ihr eigentlich so in eurer Freizeit? Ich vermute, der Großteil von euch nutzt zumindest einen Teil seiner Zeit zum Spielen. Aber bestimmt nicht mehr für klassische Spiele wie Brettspiele, Kartenspiele oder Würfelspiele. Heutzutage denkt man beim Begriff Spielen schon längst nicht mehr an die Klassiker aus vergangenen Zeiten. Heute meinen wir mit Spielen, unsere Spiele auf dem PC, auf der Spielkonsole, auf dem Handy oder Tablet.

Ich bin überzeugt davon, dass jeder von euch mindestens jeden zweiten Tag eines solcher Spiele benutzt. Besonders die Jungen unter uns werden dabei tendenziell eher zu Gewalt- oder Strategiespiele greifen. Wahrscheinlich habe ich Recht, oder? Aber keine Angst, ich stehe jetzt nicht hier, um diese Art von Computerspielen oder allgemein den Umgang mit modernen Medien zu verteufeln - ich stehe hier, um euch zum Nachdenken über euer Tun zu bitten. Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, eure kostbare Zeit einmal für etwas anderes zu "opfern"? Wie zum Beispiel für das Lesen eines Buches?

Eine Studie hat ergeben, dass etwa 55% der männlichen Jugendlichen bis 16/17 Jahre - also Jugendliche in unserem Alter - keine erzählende Literatur mehr lesen, bei den Mädchen liegt die Zahl der Nichtleserinnen bei immerhin 33%. Der Anteil derjenigen, die eben nicht mehr zum Buch greifen, wächst tendeziell weiter an.

Das sind meiner Meinung nach erschreckende Zahlen. Ich für meinen Teil kann mir meinen Tagesablauf, meine Wochenplanung, mein Leben ohne Lesen gar nicht mehr vorstellen. Das Lesen ist für mich Entspannung. Fast wie im Traum kann man sich in andere Welten zurückziehen, sie entdecken, während man dem Alltag entflieht, andere Kulturen kennen lernen oder einfach das Handlungsgeschehen mitverfolgen. Ja, man kann sogar mitfiebern. In diesem tranceartigen Zustand öffnen sich für jeden neue Welten, in denen man der Phantasie freien Lauf lassen kann. Warum sollte man auf dieses nahezu unbeschreibliche, atemberaubende Gefühl verzichten?

Ich habe lange darüber nachgedacht und ich glaube den Grund erkannt zu haben: Früher waren Bücher die beinahe einzige Möglichkeit, sich Informationen zu beschaffen. Doch mit der Zeit entwickelten sich Fernsehen, Computer und Internet derart weiter, dass in der deren Benutzung ein neuer, noch nicht gekannter Reiz lag. Um sich mit diesen neuen Medien zu beschäftigen, benötigte man Zeit- und stellte das Buch hinten an, denn es würde schließlich nicht weglaufen! So begann vor allem die junge Generation immer mehr Zeit an Computern zu verbringen und man könnte meinen, das Lesen verlöre vollkommen an Bedeutung. Doch dem ist nicht so!

Um die neuen Medien nutzen zu können, ist Lesekompetenz unabdingbar. Es bringt einem schließlich nicht viel, im Internet nur Bilder anzuschauen. Damit man wirklich versteht, worum es geht, muss man lesen, was, vielleicht auch klein gedruckt, neben Bildern geschrieben steht. Um sowohl das Lesen als auch das Schreiben zu üben und anzuwenden, gibt es zu den verschiedensten Themen Foren im Internet, in denen wir unsere Meinung kundgeben oder auch heiß diskutieren können. Diese Foren existieren für Fernsehserien, Computerspiele und noch tausend weitere Themengebiete. Und mal unter uns, ihr habt doch alle schon mal Verwendung für diese Foren gehabt, nicht zuletzt aufgrund unseres Abschlussklasse-Forums, oder?

Deshalb denke ich, es wäre falsch zu behaupten, dass das Lesen und damit die Bücher, von den neuen Medien verdrängt werden. Schon alleine weil wir für die Schule verschiedene Bücher lesen müssen, Lehrbücher benutzen und es nach wie vor Bücher gibt, deren Inhalt auf keiner Homepage zu finden ist, ist ein Verzicht auf Lesen und Bücher unmöglich. Aufgrund dieser Tatsache gehe ich davon aus, dass alte und neue Medien auch weiterhin nebeneinander existieren werden. Immerhin wurde nach der Entstehung des Hörspiel und des Films auch das Theater nicht abgeschafft. Ebenso erfreuen sich auch nach der Musikrevolution durch Ipod, CDs und MP3-Player in nahezu jedem Handy Konzerte großer Beliebtheit. Auch Zeitungen werden nach wie vor in Papierform abonniert, obwohl sie digital im Internet angeboten werden. Wobei man hier aber durch durchaus Verschiebungen zu Gunsten digitaler Medien bemerken kann.

Ich bitte euch: Nehmt euch die Zeit Bücher zu lesen. Sie existieren für jedes erdenkliche Interessengebiet. Es ist also für jeden etwas dabei! Lasst es nicht soweit kommen wie in der Geschichte „Das letzte Buch“, in dem es tatsächlich weltweit nur noch ein einziges Buch gibt, welches im Museum liegt. Die Kinder wissen schon gar nicht mehr, worum es sich dabei handelt, da sie in allen Lebensbereichen nur mit neuen Medien wie eben Computern aufgewachsen sind. Wollt ihr es wirklich soweit kommen lassen? Also tut euch selbst einen Gefallen und lest. Es wird uns allen nicht schaden. Ganz im Gegenteil.

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