Marx, Karl - Bewertung des Menschenbildes von Karl Marx

Schlagwörter:
Karl Marx, Menschenbild, Arbeiter, Produktionsmittel, Konsumgesellschaft, Referat, Hausaufgabe, Marx, Karl - Bewertung des Menschenbildes von Karl Marx
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Referat

Bewertung des Menschenbildes von Karl Marx

Im Menschenbild von Karl Marx ist die Entfremdung Dreh- und Angelpunkt. Nur in dem der wirkliche Mensch durch zwischenmenschliche Beziehungen seine Entfremdung überwindet, kann er zum wahren Menschen werden. Die Entfremdung geschieht laut Marx in drei wesentlichen Bereichen des Menschen: Wirtschaft (Ökonomie), Politik und Ideologie. Im wirtschaftlichen Sektor findet die Entfremdung hauptsächlich durch den Besitz an Produktionsmitteln statt. Dieser Besitz an Produktionsmittel obliegt meist wenigen Firmenbesitzern und ist eng verbunden mit der damit folgenden Arbeitsteilung. So bestehe das Wesen des Menschen darin zu produzieren, was er für sein Leben braucht. Daraus kann man schlussfolgern, dass der Mensch sein eigenes Leben produziere. Mit der bereits damals einhergehenden und heute noch strikteren Arbeitsteilung könne der Mensch jedoch nicht mehr selbst Eigentümer an den Produktionsmitteln oder Entscheidungsträger über den Produktionsprozess sein. Der Mensch werde auf ein Rädchen im Getriebe herabgestuft und deshalb von seinem eigenen Wesen entfremdet. Das „Endprodukt“, ebenso seine Mitmenschen, bleiben ihm fremd. Einzig und allein das Überwinden der Arbeitsteilung könne nach Marx das Problem beseitigen. Der moderne Arbeiter besitze ein universelles Arbeitsvermögen und sei deshalb in der Lage, überall im Produktionsprozess anzusetzen und den Wiedererkennungswert mit dem Endprodukt zu schaffen. Doch bei dieser Lösung stellt sich unter anderem die Frage, ob bei der heutigen Konsumgesellschaft eine womöglich zeitintensivere Überarbeitung der Arbeitsteilung überhaupt möglich wäre. Der moderne Arbeiter kann gar nicht über alle Fähigkeiten verfügen sein eigenes Leben selbst zu produzieren.

So etwas hätte höchstens in der „Steinzeit“ funktionieren können. Außerdem legen viele Menschen sehr gerne eigenverantwortliches Handeln ab und wünschen sich gar keine selbstständige oder wenigstens selbstbestimmte Arbeit. Es gestaltet sich einfacher bloß Anweisungen folge zu leisten, anstatt selbst Anweisungen zu erteilen. Meiner Meinung nach lässt sich dieses Entfremdungsproblem soweit nicht lösen oder bräuchte völlig andere Denkansätze. Weiterhin wird der Mensch durch die Politik und gleichsam den Zwängen eines Staates unterworfen, die auf ihn entfremdet wirken. Auch die Entfremdung in dieser Hinsicht kann man nichts zweifelsfrei so stehen lassen. Zwar kann man Marx in diesem Punkt aus durchaus recht geben, aber eine Verallgemeinerung ist nicht möglich. Schließlich ist die Politik oder sollte mindestens bestrebt danach sein, Staatseingriffe in das Persönlichkeitsrecht, Handelsrecht etc. zu minimieren, um den Menschen eine freie Entfaltung zu gewährleisten. Schon für Aristoteles war die Selbstverwirklichung in der Polis im antiken Griechenland das Größte. So besteht durchaus die Möglichkeit diese Entfremdung zu überwinden, in dem man selbst Teil der Politik wird. Der letzte große Part der Entfremdung ist die aufgezwungene Ideologie, also Religion und Glaube. Heutzutage hat man jedoch in modernen Staaten die Religionsfreiheit eingeführt und diese wurde unverwüstbar in der Verfassung verankert. Jeder Mensch kann sich seinem eigenem Glauben und damit einer Religion hingeben. Folglich stellt die Religion also kein wirkliches Hindernis dar, um zum wahren Menschen zu werden. Allgemein ist das marxistische Menschenbild von Marx viel zu utopisch geraten. Keine Gesellschaft kann nach diesem Menschenbild existieren, weil die Entfremdung doch immer in jedem Bereich auftaucht und so an den Grundmauern dieser sehr verlockenden Theorie tiefe Risse reißt.

Von Clifford Beul

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