Elfenbeinküste - die Wirtschaft der Elfenbeinküste

Schlagwörter:
Arbeit auf den Plantagen, Herstellung von Kakao und Kaffee, Transport und Verkehr, Probleme, Referat, Hausaufgabe, Elfenbeinküste - die Wirtschaft der Elfenbeinküste
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Referat

Die Wirtschaft der Elfenbeinküste

Gliederung

  1. Einleitung
  2. Produkte
    1. Landwirtschaftliche Produkte
    2. Rohstoffe und Industrie
  3. Import / Export und Handelspartner
  4. Arbeit auf den Plantagen
    1. Herstellung von Kakao
    2. Bedingungen während der Arbeit
  5. Transport und Verkehr
  6. Probleme
  7. Eigene Meinung


1. Einleitung
Das Thema meiner Hausarbeit ist „ Die Wirtschaft der Elfenbeinküste“. Ich habe mir dieses Land ausgesucht, weil ich ein Land haben wollte, wovon ich noch nicht sehr viel weiß und auch nicht viel darüber gesprochen wird. Zudem ist der Schwerpunkt meiner Hausarbeit die Wirtschaft, weil mich interessiert hat, wie die Elfenbeinküste lebt, wovon sie lebt, was die Stärken bzw. Schwächen des Landes sind oder ob es etwas Besonderes hat, wofür es „berühmt“ oder bekannt ist.

Diese Fragen möchte ich im Verlauf der Hausarbeit hinterfragen. Zuerst möchte ich etwas Allgemeines über die Elfenbeinküste sammeln. Daraufhin werden Informationen über die Produkte, die das Land besitzt und die Importe und Exporte mit ihren Handelspartnern, folgen. Anschließend wird die Arbeit auf der Plantage mit eines der wichtigsten Exportgüter des Landes und den Arbeitsbedingungen beschrieben. Darauf folgt dann der Transport und der Verkehr. Dort wird geschildert, welche Fahrmöglichkeiten und wichtige Verkehrsnetze es gibt.

Da die Elfenbeinküste ein Entwicklungsland Afrikas ist, wird die Problematik der Plantagenarbeit, Bevölkerung und Arbeitslosigkeit näher untersucht. Am Ende der Hausarbeit werde ich meine eigene Meinung über das Thema „Die Wirtschaft der Elfenbeinküste“ äußern. Bildliche Anschauungen sind ebenfalls vorhanden


Die Wirtschaft der Elfenbeinküste (République Côte d’ Ivoire)


2. Produkte

2.1 Landwirtschaftliche Produkte
Die Elfenbeinküste ist einer der weltweit größte Produzent des Kakaos und der siebtgrößte Produzent des Kaffees. Mehr als 30 Prozent der gesamten Weltproduktion von Kakao ist der Elfenbeinküste zu zuschreiben. Der häufigste Anbau des Kaffees ist die Sorte Robusta. Auf das Konto der Elfenbeinküste gehen etwas mehr als 30 Prozent der Herstellung auf den Weltanteil. Zudem spielt auch der Export von Baumwolle, Palmöl, Kokosnüsse, Zuckerrohr, Kautschuk (Milchsaft aus tropischen Pflanzen, aus dem Gummi hergestellt wird) und Holz eine große Rolle. Côte d’ Ivoire exportiert inzwischen mehr Holz als Brasilien. Auch andere tropische Früchte wie Bananen, Ananas, Avocados oder Papayas und Mangos zählen ebenfalls dazu. Nennenswert sind auch die zahlreichen Zitrusfrüchte.

2.2 Rohstoffe und Industrie
Neben den landwirtschaftlichen Produkten hat die Elfenbeinküste einige Erdölressourcen, die südlich des Landes, also an der Küstenregion, zu finden sind. Die Elfenbeinküste gehört zwar nicht zu den größten Erdölproduzenten, dennoch ist Erdöl eine große Bedeutung für den Staat. Zudem wird auch die Produktion von Gas gefördert. Knapp 30 Prozent Energie aus Wasserkraftwerken und etwas über 70 Prozent Energie aus Wärmekraftwerken erzeugen um die fünf Milliarden kWh elektrische Energie für das Land (pro Jahr).

Die Wärmekraftwerke werden dort mit dem Erdgas betrieben. Zudem werden bei Korhogo, im Norden, Diamanten abgebaut. Die Industrie beschränkt sich vor allem auf die Lebensmittel-, Holz- und Baumwollindustrie. Die Wirtschaft entwickelt sich ins Positive und somit führte das zu einem Aufbau einer Weiterverarbeitungs- und Zulieferungsindustrie, die in Westafrika noch nicht sehr weit verbreitet sind.


3. Import/Export und Handelspartner
Die Landwirtschaft ist ein sehr wichtiger Stützpunkt der Wirtschaft in der Elfenbeinküste. Wie schon genannt sind Kakao, Kaffee, Holz, Baumwolle und zahlreiche tropische Früchte und Zitrusfrüchte sehr von Bedeutung des Exports. Am meisten werden nach Asien zu den Ländern wie China, Taiwan, Indonesien und Thailand, Kokosnüsse und Baumwolle exportiert. Die größten und wichtigsten Handelspartner sind die Staaten Europas, vor allem die ehemalige Kolonialmacht Frankreich und insbesondere die USA. Dort werden hauptsächlich Kakao, Kaffee und tropische Früchte exportiert. Da die Elfenbeinküste nicht viele Möglichkeiten hat, sich in der Nahrungsmittelindustrie zu verstärken bzw. zu fördern, ist der Staat auf Importe angewiesen. Genauso sind sie auf Importe im Bereich Fischprodukte, trotz der 500 km langen Küste, und im Bereich der tierischen Produkten angewiesen. Côte d’ Ivoire ist ein Energielieferant für seine Nachbarländer Ghana, Burkina Faso, Mali, Guinea und Liberia. Somit sind sie auch wichtige Abnehmer.


4. Arbeit auf den Plantagen
Einen Unterschied haben die Plantagen in der Elfenbeinküste und die Plantagen im Süden Amerikas. Anders als in Südamerika werden in der Elfenbeinküste die Kakao- und Kaffeebohnen in kleinen und bäuerlichen Plantagen angebaut. Was jedoch gleich ist, sind die schlimmen Bedingungen mit denen die Arbeiter auskommen müssen.

4.1 Herstellung von Kakao
Mit Hilfe von langen Pflückmessern werden die Kakaofrüchte von den Bäumen getrennt. Dabei muss man allerdings vorsichtig sein, damit man das Samenkissen nicht beschädigt, weil dort sonst keine Früchte mehr heraus wachsen können. Danach werden die Kakaobohnen und das Fruchtfleisch aus der Schale heraus geholt, indem man die Frucht mit einem Machete geöffnet wird. Nach der Ernte folgt die Fermentation (lat. „fermentum" für Gärung/Gärstoff). Das Fruchtfleisch und die Bohnen werden auf großen Blättern ausgebreitet und wieder mit Blättern bedeckt. So liegen die Bohnen und das Fruchtfleisch drei bis sechs Tage in den Blättern. Sie werden gegärt und dabei entstehen hohe Temperaturen, bei denen chemische und biologische Prozesse stattfinden. Nach der Fermentation bestehen die Bohnen 60 Prozent aus Wasser. Damit sie weiter verarbeitet werden können, müssen sie getrocknet werden. Dies passiert indem sie auf Matten oder Tabletts ausgebreitet und eins bis zwei Wochen in die Sonne gelegt werden. Das Aroma wird durch die Sonnenstrahlung weiter entwickelt. Schließlich werden die Bohnen nach Europa und Amerika transportiert, um dort verarbeitet zu werden. Nachdem werden sie gereinigt und zwischen 100 und140°C geröstet. Gleich nach dem Rösten müssen die Bohnen abgekühlt werden. Schließlich werden die Bohnen von der Schale getrennt. Der Kakaobruch wird zermahlen und das Fett wird mit Alkalisalzen von der Kakaomasse getrennt. Dadurch wird der Geschmack und die Farbe beeinflusst. Daraufhin wird das Fettgehalt unter 30 Prozent reduziert, um Pulver herstellen zu können. Damit das Pulver in Getränken sich nicht unten absetzt, wird der „Kakaokuchen“ mit einer Dampfphase benetzt und verklebt (Instantisieren). Das sorgt für eine bessere Löslichkeit. Zum Schluss wird der Kakaokuchen in Stachelwalzenbechern zu feinem Kakaopulver zermahlen.

4.2 Bedingungen während der Arbeit
Die meisten Plantagenarbeiter sind Kinder. Allein in der Elfenbeinküste arbeiten über 10.000 Kinder auf den Plantagen. Sie werden gezwungen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zu arbeiten. Dafür werden sie nicht einmal bezahlt. Sie müssen ihre Kleidung abgeben und sich alte Säcke „anziehen“. Hinter ihnen steht meist ein Kontrolleur, der aufpasst, dass sie alles richtig machen. Da die Kakaofrüchte oft mit Pestiziden bespritzt werden, sind die Arbeiter und Kinder stark gefährdet, weil sie keine Schutzkleidung besitzen.

Begehen sie einen Fehler, werden sie geschlagen und misshandelt. Sie müssen unter glühender Hitze arbeiten und vom Schleppen der schweren Kakaobohnensäcke und das Umgehen mit der Machete bekommen sie starke Rücken- und andere zahlreiche Schmerzen. Diese ganzen Bedingungen und Schmerzen führen zu gesundheitlichen Schäden und natürlich zu einen unglücklichen Leben.


5. Transport und Verkehr
In der Elfenbeinküste werden um die 600.000 Fahrzeuge benutzt. Allein davon sind ca. 450.000 Gebrauchtwagen aus dem Ausland. Ghana, Liberia, Mali und Burkina Faso sind durch Straßen, die zum großen Teil auch schon aphaltiert sind, verbunden. Côte dʼ Ivoire entwickelt sich immer weiter und ist aus diesem Grund, im Bezug auf das Verkehrs- und Straßennetz, eins der besseren Staaten Westafrikas. Besitzen die Einwohner der Elfenbeinküste kein Automobil, so können sie die öffentlichen Verkehrsmittel, die zum größten Teil gut organisiert sind, benutzen. Eine Möglichkeit wäre es dann, das sogenannte „Taxi-Brousse“ oder die Überlandsbusse und Linienbusse zu nehmen. Das Eisenbahnnetz transportiert hauptsächlich Waren, aber zum Teil auch Menschen. Die Eisenbahnstrecke beginnt südlich der Elfenbeinküste, nämlich von der Zentralstadt Abidjan, und verläuft bis zur Hauptstadt Ouagadougou des Nachbarlandes Burkina Faso. Das ist eine Strecke von ungefähr 1156 km.

Vor dem Bürgerkrieg gab es viele regionale Flughäfen und Flugfelder, die in unterschiedlichen Gebieten verteilt waren. Doch durch den Bürgerkrieg musste ein Teil von ihnen schließen. Heute gibt es in den Städten Abidjan, Yamoussoukro und Bouaké jeweils ein internationaler Flughafen. Sowohl europäische als auch andere afrikanische Fluglinien fliegen auf der Elfenbeinküste an. Die Fluglinie der Côte d’ Ivoire „Air Ivoire“ begrenzt sich hingegen auf Verbindungen Afrikas und Inlandsflüge. Die zwei wichtigsten Seehäfen sind der „Port autonome d' Abidjan“ und der „Port autonome de San-Pédro“. Wie auch andere wichtige Gesellschaften, befindet sich einer der wichtigsten Seehäfen in Abidjan. Er ist der zweit größte des ganzen Kontinents und zugleich auch der wichtigste. Von dort aus werden auch viele Waren exportiert. Geplant war es, den Hafen auszubauen, doch dies konnte durch den Bürgerkrieg nicht ausgeführt werden.


6. Probleme
Eines der größten Probleme ist die hohe Arbeitslosigkeit. In den 60er und 70er Jahren wuchs die Wirtschaft der Elfenbeinküste extrem und somit wurde sie auch zu einem sehr gefragten Arbeitsmarkt. Millionen von außerhalb kamen nach Westafrika um dort auf den zahlreichen Plantagen zu arbeiten und beim Aufbau der Industrie zu helfen. Jedoch fielen 1978 die Weltmarktpreise für Kaffee und Kakao. Somit geriet die Wirtschaft in eine Krise und dadurch verloren viele Arbeiter ihre Berufe und wurden arbeitslos. Von da an kam kein Geld mehr ins Haus und die Arbeiter, die Kinder hatten, konnten ihnen keine schulische Ausbildung bieten. Die Folge war, dass diese Kinder keine richtige Zukunft hatten und nichts lernen konnten, das für einen beruflichen Einstieg nötig war, wie zum Beispiel lesen und schreiben. Forschungen haben ergeben, dass 60 Prozent dieser Menschen nicht lesen und schreiben können und über 70 Prozent der Frauen Analphabeten sind. Es wird geschätzt, dass mehr als vier Millionen Jugendliche keine Ausbildung und keinen Arbeitsplatz haben. Da von der Regierung kein ernsthafter Einsatz für das Erheben des Problems kam, kam es zu einer noch höheren Verschuldung des Landes und letztendlich zu einer „Insolvenz“. Dadurch herrschte bei den Einwohnern eine Art Fremdenfeindlichkeit, weil sie Angst hatten, keine Arbeitsplätze mehr wegen der Konkurrenz zu bekommen. Dies führte auch zur Einwanderer- und Rassenvertreibung und zu einer hohen Kriminalität.

Der Regenwald ist Teil der Hauptexporte und sehr wichtig für die Wirtschaft der Elfenbeinküste. Jedoch wird der Export immer mehr eingeschränkt, da die Regierung bemüht ist, den Bestand des Regenwaldes bei zu behalten. Dadurch sinkt die Industrie der Holzverarbeitung erheblich und das Land bekommt nicht mehr so viel Einkommen.


7. Eigene Meinung
Nach der Anfertigung und dem Sammeln der Informationen für die Hausarbeit mit dem Thema „Die Wirtschaft der Elfenbeinküste“ habe ich nun ein umfangreicheres Wissen über das Land bekommen. Durch die Hausarbeit konnte ich erkennen, dass die Elfenbeinküste ein armes Land ist, dass schon sehr lange in Schwierigkeiten steckt, in Bezug auf Finanzen, Arbeitslosigkeit und Fremdenfeindlichkeit, aber durch die Wirtschaft es langsam wieder Bergauf geht.

Die Elfenbeinküste, auch als „Côte d’ Ivoire“ bekannt, ist einer der weltweit größte Produzent des Kakaos und der siebtgrößte Produzent des Kaffees. Der größte Teil von unserem Kaffee oder Kakao stammt aus der Elfenbeinküste. Holz ist auch ein sehr wichtiges Exportprodukt, dass aber in Zukunft weiter sinken wird, da der Regenwald nicht mehr sehr viel Bestand hat. Dadurch kommt es zu weniger Exporten ins Ausland und somit auch weniger Einkommen für den Staat.

Dieser Aspekt wurde zu den Problemen der Elfenbeinküste gezählt. Ich persönlich stelle diese These in Frage. Denn der Regenwald wird wegen der vielen Holzverarbeitungsindustrien zerstört und es wird wahrscheinlich den Zeitpunkt geben, wenn es weiterläuft wie in der Gegenwart, dass es bald keinen Regenwald mehr gibt. Die Elfenbeinküste braucht zwar als ein Entwicklungsland viel Unterstützung und finanzielle Möglichkeiten, das Land auf zu bauen, dennoch finde ich es gut, dass die Regierung sich bemüht, den jetzigen Bestand des Regenwaldes bei zu behalten.

Durch die Weltmarktpreise ist der Wert des Kakaos und des Kaffees gesunken. Die Folgen waren eine Menge von arbeitslosen Menschen. Durch den Konkurrenzkampf, einen Arbeitsplatz zu bekommen, kam es zu Einwanderfeindlichkeit und Kriminalität, das wiederum die Wirtschaft der Elfenbeinküste sinken ließ. Da wenige Arbeitgeber eine Arbeitskraft bezahlen konnte, wurden Kinder eingesetzt. Obwohl Kinderarbeit offiziell verboten wurden ist, gibt es heute trotzdem über 10.000 Kinder in der Elfenbeinküste, die wie Sklaven behandelt werden.

Mein Fazit ist, dass die Elfenbeinküste ein Land ist, dass bemüht ist, sich weiter zu entwickeln. Doch auf Grund des Bürgerkrieges und dadurch zum Teil auch auftretende Probleme, sind noch einige „Narben“ oder „Risse“ im Land, die noch bewältigt werden müssen. Aber ich denke, wenn die Wirtschaft und ihre Exporte weiterhin steigen, hat das westafrikanische Land eine Chance, aus der Armut zu kommen.

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