Gandhi, Mohandas Karamchand - politischer sowie geistiger Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung

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Referat

Mohandas K. Gandhi – „Gerechter der Woche“

Glaube - Moral - Gewaltlosigkeit

Inhalt:

  • Was macht Gandhi besonders gerecht?
  • Bezugnahme auf seinen Lebenslauf
  • Vergleich mit Nelson Mandela

Mohandas Karamchand Gandhi wurde am zweiten Oktober 1869 in dem in Indien gelegenen Porbandar geboren und verstarb am 3o. Januar 1948. Von Haus aus gehörte er zur indischen Oberschicht und war ein sehr gläubiger Anhänger des Vishnuismus (1). Er war ein indischer Revolutionär, der sich in Südafrika sowie in seinem Heimatland Indien für die Gleichberechtigung und Anerkennung der Inder, später sogar für die Unabhängigkeit Indiens einsetzte. Geprägt war Mohandas Leben durch die Tätigkeit seines Vaters, der unter anderem als Mediator (2) arbeitete, was ihn sehr beeindruckte. Vor allem aber, war Gandhi durch den großen Einfluss seiner sehr gläubigen Mutter Putali Bai geprägt.

Warum ist gerade Mohandas Karamchand Gandhi mein „Gerechter der Woche“?

Gandhi versuchte seine Interessen durchzusetzen; nicht um jeden Preis, doch er schaffte es abzuwägen. Er versuchte im Interesse der Gesamtheit (3) zu handeln und ließ sich dabei von seinen moralischen Vorstellungen sowie seiner Religion und dem damit verbundenen Glauben leiten. Aufgrund dessen war er auch in der Lage zu widersprechen, wenn es darum ging sich Dinge gefallen zu lassen die seinen Idealen und damit natürlich auch denen seiner Verbündeten, beziehungsweise seiner politischen, moralischen oder religiösen Auffassung zuwider waren.

Einer meines Erachtens nach, sehr wichtiger Aspekt Gandhis, wenn wir über die Gerechtigkeit sprechen, ist sein Gewissen: Durch den Konsum von Zigaretten und Alkohol sowie einem Bordellbesuch erlitt er tiefe Qualen, da dies den Grundlagen seiner Religion widerspricht. Seine tiefe Gläubigkeit und die damit verbundenen Wertvorstellungen empfand er somit als zutiefst verletzt, was ihn wenig später einen Selbstmordversuch ausüben ließ.

Dies zeigt die Bereitschaft sich seine Fehler einzugestehen und die Konsequenzen zu tragen, aber auch, dass die moralischen Ansprüche an sich selbst sehr hoch waren. Außerdem ist Gandhi bereit sich selbst weiterzuentwickeln, was sich dadurch bestätigt, dass er dieses Fehlverhalten selbst als Quelle der Erkenntnis bezeichnete, die ihm den Weg zu mehr Selbstdisziplin eröffnete. Die strikte Gewaltlosigkeit im Alltag, die „Ahimsa“ praktizierte Gandhi sehr konsequent, da dies ebenfalls ein bedeutender Aspekt seiner Religion war. Auch das intensive Befassen mit dem Christentum und das darauffolgende Zitat: „Ich werde den Hindus sagen, dass ihr Leben unvollständig ist, wenn sie nicht ehrerbietig die Lehren von Jesu studieren“ zeigt, dass Gandhi auch andere Glauben akzeptierte und diesen durchaus Positives abgewinnen konnte. Er sah seine Religion nicht als das einzig Wahre, sondern sagte, dass der wahre Glaube ein Zusammenspiel aller Religionen sei. Der Glaube war also ein fundamentaler Baustein seines Lebens.

Das Studium in England, welches für ihn den Ausschluss aus seiner Kaste (4) bedeutete, strebte er an, obwohl er somit kastenlos war. Das bedeutete, dass die Zugehörigkeit zur Oberschicht hinfällig war. Daraus ist zu schließen, dass Gandhi keine besonders materieller Mensch war, er legte vielmehr Wert auf das was für ihn richtig schien und ließ sich dabei nicht von Androhungen, beziehungsweise möglichen Konsequenzen abhalten. Das macht ihn in besonderer Weise gerecht, da er ehrlich zu sich selbst war und sich nicht von Konsum, Macht oder Prestige hat leiten lassen. Seine anfänglichen Misserfolge als Rechtsanwalt, nach seinem in England absolvierten Studium, sind ebenfalls auf seine moralischen Wertvorstellungen und seinen Sinn für Gerechtigkeit zurückzuführen: Er lehnte es ab andere Anwälte zu bestechen um an Fälle zu kommen, was keinesfalls unüblich war, obwohl dies für ihn weniger Geld sowie weniger Erfolg bedeutete. Somit kann es als weiterer Beleg dafür gesehen werden, dass Mohandas die Moral über das Materielle und das gesellschaftliche Prestige stellte.

Während einer Lungenpest in Südafrika pflegte Gandhi die Betroffenen und finanzierte die Heilung, dies geschah nicht etwa aus Eigennutz, sondern viel mehr aus der Motivation heraus anderen Menschen helfen zu wollen. Mohandas Karamchand sah seine Bestimmung darin für die unterdrückten Inder einzustehen und zu helfen, ohne dabei seine Wertvorstellungen außer Acht zu lassen. Das Gründen von Organisationen (5), sowie der Widerstand gegen Gesetze die, die in Südafrika lebenden Inder diskriminierten waren Aktivitäten Gandhis, die er unternahm um etwas zu bewegen.

Aufgrund seiner zahlreichen Widerstandsaktionen saß er insgesamt 8 Jahre im Gefängnis. Seinen Beruf, und somit die finanzielle Sicherheit gab er auf, um für die Inder zu kämpfen. Auch der Name „Mahatma“, zu Deutsch „große Seele“, den er vom indischen Philosophen Rabindranat Tagore bekam, und der gegen seinen Willen gebräuchlich wurde zeigt, dass er Gutes bewirkte und die Menschen ihm die verdiente Anerkennung schenkten.

Genau wie Nelson Mandela setzte sich Gandhi gegen die Rassendiskriminierung ein, Mandela für die Rechte der Farbigen, Gandhi war auf die der Inder zentriert. Der wichtige Unterschied, neben all den Parallelen ist jedoch der Umgang mit dem Thema Gewalt: Während Nelson Mandela sagte, dass man manchmal Gewalt anwenden muss, um das Richtige durchzusetzen, sagte Mohandas K. Gandhi ganz klar, dass Gewalt keine Lösung sein dürfe. Zwar protestierte auch Mandela zunächst friedlich, doch erkannte dieser bei einer friedlichen Demonstration, die gewaltvoll und mit vielen Opfern beendet wurde, für sich , dass die Gewalt letztendlich siegt. Gandhi hingegen bekam die Gewaltlosigkeit schon durch seine Religion mit und ging dieser stetig nach. So demonstrierte er mitsamt seinen Anhängern stets friedlich.

Gandhi - ein Mann der all sein, von Haus aus erlangtes Prestige gab, um sich für etwas einzusetzen, was er selbst aus voller Überzeugung unterstützte. Er nahm ärmliche Zustände in Kauf, es war ihm egal was anders gesinnte Menschen über ihn dachten, denn er tat was für ihn am wichtigsten war: Er setzte sich mit ganzem Herzen gegen die Ungerechtigkeit ein und hielt dabei an seiner Moral und seinem Glauben fest.

Fußnoten:

  1. Eine der 3 Hauptströmungen des Hinduismus
  2. Vermittler zwischen zwei Konfliktparteien
  3. gemeint ist die Gesamtheit der Minderheit die er vertrat
  4. In Indien gibt es das sogenannte „Kasten-System“ worin die Menschen je nach ihrer Herkunft eingeteilt sind. Die Gandhis waren in einer sehr hohen Kaste und gehörten somit zur Oberschicht. 
  5. Z.B.: „Natal Indian Congress“ – Vereinigung von Indern, leistete Widerstand gegen rassistische Vorhaben der südafrikanischen Regierung,
    „Indian Opinion“ – Indische Zeitung, später Sprachrohr der Inder in Südafrika

 

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