Schickedanz, Gustav und Grete - ein deutsches Unternehmerehepaar

Schlagwörter:
Gustav und Grete Schickedanz, Quelle, Engel von Hersbruck, Referat, Hausaufgabe, Schickedanz, Gustav und Grete - ein deutsches Unternehmerehepaar
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Referat

Politikstunde am 22. Januar 2010:

Die Unternehmerin - ein Einzelporträt (Protokoll) Gustav und Grete Schickedanz

(aus unserem Politikbuch „ Politik & Co“ Band 2, herausgegeben von Prof. Hartwig Riedel Seiten 24-26- Sabine Etzhord aus „die Zeit“ 05.06.2003)


In dem Text „Die Unternehmerin- ein Einzelporträt“ werden Gustav und Grete Schickedanz vorgestellt, und das Leben von Grete Schickedanz- vor allem in Verbindung mit der Firma „Quelle“ – erzählt.

Alles begann damit, dass Grete, damals noch Lachner, mit 15 Jahren „eine Anstellung in Gustav Schickedanz’ ‚Großwarenhandel mit Kurzwaren’ erhält“. (Kurzwaren-> Nähgarn und ähnliches. Also war dieser Laden ein relativ großes Geschäft für Nähsachen; so ähnlich wie bei uns die METRO). Damals lebte Grete in einer armen Familie- was ihr aber später zu Gute kam- denn sie hatte ein gutes „Gespür für die Dinge, die einfache Leute brauchen.“ Eigentlich hatte Grete vor Kindergärtnerin zu werden, doch weil Gustav, ihr Lehrherr, sie immer mehr „in die Welt der Kaufleute“ einbrachte, verbleibt sie auch da. Schon da fingen sie an, Geschäftsreisen zu zweit zu unternehmen.

Bereits vor der Weltwirtschaftskrise kam Gustav die geniale Idee: „Er gründete zu dem schon vorhandenem Großhandel das Versandhaus Quelle in Fürth.“ Denn jetzt wollte er nicht nur Zwischenhändler beliefern, „sondern auch Endverbraucher“ (Privatpersonen) und das ganze für einen fast identischen Preis. Nach knappen 10 Jahren hatte das Versandhaus Quelle 500 Mitarbeiter und „mehr als eine Millionen Kunden.“ Wieder wächst Grete mehr und mehr in das Unternehmen hinein und schon 1942 heiratet sie Gustav Schickedanz.

Nach dem 2. Weltkrieg beschließt Grete noch mal von vorne anzufangen. Sie eröffnet in „Hersbruck (bei Nürnberg)“ ein „Lädle“ (wieder ein Textilgeschäft!), welches später der Mittelpunkt (Kern) von Quelle wird. Sie nimmt wieder Kontakt zu den alten Lieferanten auf, lässt sich alles genehmigen und macht wieder (diesmal aber allein) Geschäftsreisen. Sie reist sowohl in arme, zerbombte Gegenden als auch in Reiche und macht und tut. Die Menschen begrüßen sie nun mit „Engel von Hersbruck“ und freudig. Das Geschäft läuft besser, denn die Menschen reißen ihr förmlich „Hemden, Hosen und Unterhemden“ aus der Hand.

Während die nun „durchsetzungsfreudige Geschäftsfrau“ Grundsteine für den Neubeginn von Quelle legt, arbeitet ihr Ehemann jetzt als Hilfsarbeiter und gibt seiner Ehefrau nur noch Ratschläge. ( Herr Bonnard vermutet, dass ihm ein Kriegsverbrechen vorgeworfen wurde und er da vor Gericht war. Das kann man sich allerdings nur aus dem Text heraus denken, direkt drinnen steht das nicht.)

1949 kommt Gustav endlich wieder zurück (ins Unternehmen), überlässt aber seiner Frau die Geschäftsführung und gibt ihr nur noch Ratschläge. Ab hier hat sich die Rollenverteilung umgedreht. Das nun benannte „Traumpaar der Wirtschaftswunderjahre“ gibt dem Volk nach der totalen Katastrophe wieder Vertrauen. Das ganze Volk verehrt die beiden, denn für sie stehen sie für „Bodenständigkeit, Christlichen Glauben und Fleiß“. Quelle ist jetzt das „Leitbild der Nachkriegszeit“. 1977, als Quelle jetzt schon 50 Jahre alt ist, verstirbt Gustav Schickedanz.

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