Sibirien - die Transsibirische Eisenbahn

Schlagwörter:
Eisenbahnbau im 19. Jahrhundert, Strecke von Moskau nach Wladiwostok, Referat, Hausaufgabe, Sibirien - die Transsibirische Eisenbahn
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Referat

Sibirien: Die Transsibirische Eisenbahn

Transsibirische Eisenbahn


Geschichte
In der Sowjetunion hat die Eisenbahn einen völlig anderen Stellenwert als auf der restlichen Welt. Fast die Hälfte der gesamten Güter aller Eisenbahnen der Welt wird auf russischen Gleisen transportiert. Das war nicht immer so. Russlands erste Eisenbahn fuhr ab 1837 auf der 25-km-Strecke von Petersburg zu den Zarenschlößern bei Zarskoje Selo. Die "Lustbahn" führte zu einem beliebten Ausflugsziel. Erst 1851 verband die Strecke Petersburg - Moskau zwei Metropolen. In den Industrieländern entwickelte sich der Bahntransport zwischen den beiden Weltkriegen jedoch rückläufig. In dieser Zeit wurde ein Großteil des Transports, der bis dahin ausschließlich von Eisenbahnen durchgeführt worden war, von Personenkraftwagen, Omnibussen und Lastwagen übernommen. Diese Entwicklung setzte sich auch nach dem zweiten Weltkrieg fort. Schnell begannen der Flugverkehr und der Transport mittels Pipelines an Bedeutung zu gewinnen. Der Massengütertransport per Binnenschiff fing an, eine Rolle zu spielen.


Wirtschaftliche Bedeutung
Der Eisenbahnbau im 19. Jahrhundert war einer der wichtigsten Faktoren bei der Entwicklung der Sowjetunion. In Europa vollzog sich diese Entwicklung besonders im Rahmen der Industrialisierung. Der 30 Milliarden teure Schienenweg durch die Kältekammer Russlands wird zur wichtigsten Verkehrsader eines riesigen Industriegebietes werden. Die Größe entspricht der Westeuropas und die Bodenschätze sind kaum vorstellbar groß. Derzeit entstehen 55 Städte und gigantische Industrieanlagen im Umkreis von 100 km um die Bahnlinie, die die Bodenschätze abbauen werden. Durch den teuren Schienenweg wird das Binnenland der Sowjetunion zugänglich gemacht und Fabriken brauchen sich nicht mehr an Flüssen oder Kanälen anzusiedeln, da die Rohstoffe herbeigeschafft und die Produkte zu den Märkten gebracht werden können. Die Bahn spielt in der Wirtschaft der Sowjetunion eine wichtige Rolle, da 2.3 Millionen Menschen bei dieser beschäftigt sind. Außerdem werden jedes Jahr rund 4.000.000.000 Reisende an den Bahnhöfen abgefertigt, die ihnen hohe Einnahmen bringen. Sie ist das wichtigste Transportmittel in der Sowjetunion für Personen, Güter, Tageszeitungen und auch der Post, da sie äußerst preiswert ist.


Schwierigkeiten
In der Sowjetunion wurde 1974 mit den Arbeiten an der 3000 km langen Baikal-Amur-Magistrale (BAM) begonnen. Sie verläuft etwa 600 km nördlich der Transsibirischen Eisenbahn. Ein Grund für den Bau, war die Angst, dass der Betrieb der Transsibirischen Eisenbahn im Falle eines Konfliktes mit China unterbrochen werden könnte. 70 % der Bahnlinien führen über Permafrost, wobei die Erde hart wie Granit ist. So konnte man die Schienen schlecht legen. Die Temperaturen schwanken im Winter zwischen -52°C und -32°C. Im Sommer, wenn der Boden oberflächlich auftaut, wird er zu einem weglosen Morast. Deswegen mussten 3200 Brücken gebaut und 7 Gebirgszüge mit Tunneln bis zu 15 km Länge durchbohrt werden. Große Gebiete der Strecke sind hochgradig Erdbeben gefährdet. Es sind Erdbebenstöße zwischen der Stärke 6 und 9 gemessen worden. Deshalb müssen die Stützpfeiler der Brücken bis zu 25 m tief in der Erde verankert werden.


Verlauf der Strecke
Im Gegensatz zu Deutschland und anderen Ländern, bei denen unrentable Strecken stillgelegt und keine Neuen dazu gebaut werden, wird das sowjetische Bahnnetz weiter ausgebaut. 1843 entwarf der amerikanische Ingenieur George Washington Whistler die russische 1524 mm Breitspur. Die Europäische Normalspur beträgt: 1435 mm. In der Streckenlänge steht die UdSSR mit etwa 143000 km an zweiter Stelle hinter den USA mit derzeit über 294000 Kilometern. Dafür befördern die russischen Züge, auf den Kilometern berechnet, fünfmal so viele Tonnen Fracht wie die amerikanischen Kollegen. Neue Bahnlinien entstehen trotz erheblicher geographischer Schwierigkeiten im Rekordtempo. Zwischen 1981 und 1985 wurden 3580 km Neubaustrecke in Betrieb genommen. Durch die wirtschaftliche und politische Neuorientierung der Regierung ist das bisher rein staatlich geleitete Eisenbahnsystem 1988 auf Selbstfinanzierung umgestellt worden. Der Spielraum für schnelle Entscheidungen der Eisenbahndirektion ist dadurch größer geworden.

Die Strecke von Moskau nach Wladiwostok mit 9335 km, die von 1891 bis 1916 gebaut wurde, ist auch heute noch die längste Eisenbahnstrecke der Welt.

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