Europäische Union - Aufbau, Währung und Sprache in der Europäischen Union

Schlagwörter:
der Euro, Europa, Deutschland, Amtssprache, eine gemeinsame Sprache für alle Mitgliedstaaten, Referat, Hausaufgabe, Europäische Union - Aufbau, Währung und Sprache in der Europäischen Union
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Referat

Die Europäische Union

Aufbau
Die Europäische Union in ihrer heutigen Zusammensetzung gibt es seit 1995. 1958 gründeten Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Belgien und die Niederlande die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft. 1967 beschlossen diese 6 Staaten auch politisch zusammen zu arbeiten und gründeten aus der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft die Europäische Gemeinschaft. 1973 traten Irland, Großbritannien und Dänemark der Europäischen Gemeinschaft bei. Im Jahr 1981 kam Griechenland hinzu und 1986 schließlich noch Spanien und Portugal. 1993 wird aus der Europäischen Gemeinschaft die Europäische Union. Im Vertrag von Maastricht wurde geregelt, dass die Europäische Union auf drei Säulen ruht. Das ist erstens eine gemeinsame Wirtschaftspolitik, deren Ziel eine Wirtschafts- und Währungsunion ist. Die zweite Säule bildet eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, die die europäischen Interessen in der Welt besser vertreten kann. Die dritte Säule umfasst die Zusammenarbeit in der Innen- und Rechtspolitik, die langfristig zu einer europäischen Staatsbürgerschaft führen soll. Seit 1995 Schweden, Finnland und Österreich zur Europäischen Union stießen, setzt sie sich nun aus 15 Staaten zusammen. Zypern hat bereits die Mitgliedschaft in der Europäischen Union beantragt. Zu den assoziierten Staaten, also Staaten, die Mitglieder werden wollen, gehören Estland, Litauen, Lettland, Polen, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Slowenien, Rumänien und Bulgarien. Parallel zur Europäischen Union gibt es die EFTA-Länder Island, Norwegen und die Schweiz. Diese Länder liegen im geographischen Gebiet der Europäischen Union und könnten jederzeit Mitglieder werden, wollen es aber nicht.

Die Gremien der Europäischen Union sind das Europäische Parlament, der Ministerrat, die Kommission und der Europäische Rat. Das Europäische Parlament und der Ministerrat bilden die Legislative, also die gesetzgebende Gewalt. Im Europäischen Parlament sitzen 626 Abgeordnete aus allen 15 Mitgliedsstaaten, die Anzahl der Abgeordneten ist abhängig von der Größe des jeweiligen Landes. Das Europäische Parlament ist das Unterhaus der Legislative. Im Ministerrat hat jeder Staat einen Sitz. Hier tagen je nach Sachgebiet die jeweiligen Fachminister. Bei umweltpolitischen Fragen, z.B., sind es die Umweltminister. Bei landwirtschaftspolitischen Fragen, die Landwirtschaftsminister. Der Ministerrat ist das Oberhaus der Legislative. Die Kommission bildet die Exekutive, also die ausführende Gewalt und besteht aus 20 Sitzen. Aus Deutschland, Spanien, Frankreich, Großbritannien und Italien kommen jeweils 2 Kommissare aus den übrigen 10 Staaten jeweils einer. Im Europäischen Rat werden Grundsatzentscheidungen der 15 Regierungschefs gefällt. Außerdem gibt es noch den Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen, diese beiden Ausschüsse haben aber lediglich eine beratende Funktion. Der Europäische Rechnungshof kontrolliert die Ausgaben der Europäischen Union. Der Europäische Gerichtshof bildet die Judikative, also die richterliche Gewalt. Der Europäische Gerichtshof entscheidet in Streitfragen bei der Auslegung von Verträgen der Europäischen Union.


Währung
Am 1. Januar 1999 wurde der Euro zur einheitlichen Währung von zunächst 11 Mitgliedsstaaten. Zu einem späteren Zeitpunkt eingeführt wird der Euro in Großbritannien, Dänemark, Schweden und Griechenland. Neben seiner Funktion als Zahlungsmittel ersetzt der Euro die ECU (European Currency Unit) als Rechnungseinheit der Europäischen Union. Der Teilnehmerkreis an der Wirtschafts- und Währungsunion wird ausgeweitet, wenn weitere Staaten die im Vertrag von Maastricht festgelegten Konvergenzkriterien erfüllen. Diese Konvergenzkriterien bestimmen, dass die Inflationsrate in einem Land nicht mehr als 3,4 % gegenüber dem Vorjahr betragen darf, dass die Staatsausgaben im laufenden Haushaltsjahr die Einnahmen um höchstens 3 % des Bruttoinlandsproduktes übersteigen dürfen, dass der Schuldenstand nicht höher als 60 % des Bruttoinlandsproduktes sein darf, dass eine Währung vor dem Eintritt in die Währungsunion mindestens 2 Jahre lang die normalen Bandbreiten des Europäischen Währungssystems ohne starke Schwankungen eingehalten haben muss und, dass die Zinsen für langfristige Kredite des Staates höchstens 10,4 % betragen dürfen.

Ein Euro entspricht:

  • 1,96 Deutsche Mark
  • 40,34 Belgische Franc
  • 166,39 Spanische Peseten
  • 6,56 Französische Franc
  • 0,79 Irische Pfund
  • 1936,27 Italienische Lira
  • 40,34 Luxemburgische Franc
  • 2,20 Niederländische Gulden
  • 13,76 Österreichische Schilling
  • 200,48 Portugiesische Escudos und
  • 5,95 Finnmark


Sprache
Auf die Frage „Gibt es die Chance auf eine gemeinsame Sprache in der Zukunft von Europa?“ habe ich folgende Antwort gefunden:

In Europa werden 11 verschiedene Amtssprachen gesprochen, nämlich Dänisch, Deutsch, Griechisch, Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Portugiesisch, Schwedisch und Finnisch. Außerdem werden noch Irisch, Luxemburgisch sowie Sprachen gesprochen, die nach Ansicht der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union förderfähig sind, einschließlich Regional- und Minderheitensprachen, z.B.: Flämisch und Wallonisch in Belgien oder Walisisch im britischen Wales.

Eine gemeinsame Sprache für alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union wird nicht angestrebt. Die sprachliche Vielfalt in Europa wird als Reichtum betrachtet. Der letztlich fehlgeschlagene Versuch, die 1887 von einem Warschauer Augenarzt geschaffene Kunstsprache Esperanto zur Universalsprache zu entwickeln verdeutlicht, dass der Bürger eine von außen verordnete Sprache nicht akzeptiert. Der Grundwortschatz des Esperanto beruht auf englischen, deutschen und romanischen Wortstämmen. Zu den romanischen Sprachen gehören unter anderem Spanisch, Portugiesisch, Italienisch und Französisch.

Sprachen gehören zum Kulturerbe der einzelnen Nationen. Sie entwickeln sich weiter und passen sich an. Dies ist auch in Europa zu beobachten. Die Globalisierung, das Näherrücken der Sprachräume führt dazu, dass sich Sprachen überlappen, dass es immer mehr Doppelsprachler gibt und, dass sich die Sprachen gegenseitig beeinflussen z.B. Anglizismen. Anglizismus bezeichnet den Gebrauch von englischen Wörtern in anderen Sprachen, was wir im Deutschen auch sehr stark beobachten können. Einige Beispiele dafür sind Date, Email, Handy, cool, Ticket oder shoppen. Diese Entwicklung darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Sprachbasis der einzelnen Nationen unverändert bleibt. Die deutsche, englische, französische, italienische oder spanische Sprache gehört zur Kultur des jeweiligen Landes. Das Ziel des europäischen Integrationsprozesses besteht nicht darin, die kulturellen Unterschiede in Europa anzugleichen. Im Gegenteil: Europas Stärke besteht ja gerade in seiner kulturellen Vielfalt, die es zu behaupten und zu stärken gilt. Das Ziel ist es also keinesfalls, eine einheitliche Sprache zu schaffen, sondern unsere jeweils eigene Sprache zu pflegen und die unseres Nachbarn zu erlernen. 

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