Freud, Sigmund - Religionskritik

Schlagwörter:
Sigmund Freud, Begründer der Psychoanalyse, Religion als Illusion, Religion als Zwangsneurose, Referat, Hausaufgabe, Freud, Sigmund - Religionskritik
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Referat

Religionskritik - Sigmund Freud (1856 – 1939)

Sigismund Schlomo Freud (Sohn einer jüdischen Familie) in Freiberg geboren; gilt als Begründer der Psychoanalyse; promovierte 1881 zum Doktor der Medizin; 6 Kinder mit Martha Bernays; spricht erstmals 1896 von Psychoanalyse -> später internat. Auftritte; Autor mehrere, heute noch bedeutender Bücher u.a. das mit Einstein verfasste Buch „Warum Krieg“; 1938 Übersiedlung nach London aufgrund der Machtergreifung der Nazis; stirbt dort 1939 nach gewünschter Überdosis an Morphium

  1. Religion als Illusion
    Mensch sehnt sich nach Kindl. Schutz vor Gefahren des Lebens sucht sich aus Erfahrung der eigenen Hilflosigkeit Gott als „Vatergestalt“, dieser gibt Schutz vor Gefahren, Erfüllung der Gerechtigkeit, Wissen um Entstehung der Welt, Beziehung zwischen Körper und Seele.
  2. „Totem und Tabu“ als Ursprung der Religion
    Am Anfang steht der Wunsch nach dem Vatermord und dem Beischlaf mit der Mutter (Ödipuskomplex). Nach der Ermordung des Vaters stellen sich Schuldgefühle ein, im „Totem“ wird der Vater zum Schutztier überhöht, die Frauen des Vaters werden zum „Tabu“ erklärt. Entstehung von Zwangsneurose und Religion durch Projizierung von Wunschvorstellungen auf Gott (siehe 3.)
  3. Religion als Zwangsneurose
    Religion besitzt Parallelen zu zwangsneurotischen Handlungen (zeigt sich durch religiöse Riten etc.), da der Mensch in der Religion vor der Wirklichkeit flieht und nicht erwachsen werden will


"Der Vater der Urhorde hatte als unumschränkter Despot alle Frauen für sich in Anspruch genommen, die als Rivalen gefährlichen Söhne getötet und verjagt. Eines Tages aber taten sich diese Söhne zusammen, überwältigten, töteten und verzehrten ihn gemeinsam, der ihr Feind, aber auch ihr Ideal gewesen war. Nach der Tat waren sie außerstande, sein Erbe anzutreten, da einer dem anderen im Wege stand. Unter dem Einfluss des Misserfolgs und der Reue lernten sie, sich miteinander zu vertragen, banden sich zu einem Brüderclan unter den Satzungen des Totemismus, welche die Wiederholung einer solchen Tat ausschließen sollten, und verzichteten insgesamt auf den Besitz der Frauen, um welche sie den Vater getötet hatten. Sie waren nun auf fremde Frauen angewiesen; dies der Ursprung der mit dem Totemismus eng verknüpften Exogamie. Die Totemmahlzeit war die Gedächtnismahlzeit der ungeheuerlichen Tat, von der das Schuldbewusstsein des Menschen (die Erbsünde) herrührte, mit der soziale Organisation, Religion und sittliche Beschränkung gleichzeitig ihren Anfang nahmen. Nachdem der Vaterersatz durch das Totemtier verlassen war, wurde der gefürchtete und gehasste, verehrte und beneidete Urvater selbst das Vorbild Gottes. Der Sohnestrotz und seine Vatersehnsucht rangen miteinander in immer neue Kompromissbildungen, durch welche einerseits die Tat des Vatermordes gesühnt, andererseits deren Gewinn behauptet werden sollte. Ein besonders helles Licht wirft diese Auffassung der Religionen auf die psychologische Fundierung des Christentums, in dem ja die Zeremonie der Totemmahlzeit noch wenig entstellt als Kommunion fortlebt."



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