Strawinsky, Igor - Die Ballerina und der Mohr (Analyse)

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Analyse des Stückes Die Ballerina und der Mohr von Igor Strawinsky, Ballet, Musik, Stück, Referat, Hausaufgabe, Strawinsky, Igor - Die Ballerina und der Mohr (Analyse)
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Referat

Die Ballerina und der Mohr - Igor Strawinsky

Analyse
Das Ballet „Die Ballerina und der Mohr“ von Igor Strawinsky, der Anfangs des 20. Jahrhunderts revolutionäre Musik schrieb, handelt davon, dass ein Farbiger von einer zierlichen Ballerina entzückt ist und er sie durch einen, wie sich herausstellen wird, plumpen und nicht geregelten Tanz auf sich aufmerksam machen will. Das Ballet ist durch zwei Charaktere gezeichnet. Auf der einen Seite durch die Ballerina, die sehr graziös ,elegant und zierlich auftritt und auf der anderen Seite durch den Mohr, der sehr träge wirkt und durch bedrohliche und dumpfe Klänge begleitet wird.

Der Komponist wollte diesen Gegensatz der beiden Hauptfiguren deutlich aufzeigen, indem er als Begleitung für die Ballerina Engelsinstrumente wie z.B. eine Harfe, Klarinette, Violine oder Querflöte aussuchte. Der Mohr wird aufgrund seiner schwerfälligen Bewegungen und seines trägen Auftretens mit der Tuba, einem Bass, Trommeln und der Oboe begleitet. Im Stück selbst findet man viele Merkmale, die das Auftreten der zwei Personen deutlich verkörpern. Die Ballerina tritt im ¾ Takt auf, damit eine engelsähnliche Sphäre entsteht. Der Mohr hingegen bewegt sich in einem „Quasi 4er“, der einem 2/4 Takt sehr nahe kommt, da er durch Duolen (Seite 144 Takt 1-2) verfälscht wird. Im Laufe des Stückes fällt sofort ein Moment auf, in dem der Mohr die Bühne „bestolpert“. Zuerst erklingt eine melodisch, beruhigende Notenfolge, doch dann ertönt eine störende, falsch klingende Melodie. Der weitere Verlauf des Stückes ist plump und simpel, da der Mohr sehr unpassend und entgegen der Ballerina tanzt.

Später wird diese „falsch“ klingende Unharmonie durch ein etwaiges Zusammenfinden der zwei Personen gekennzeichnet. Es ist ein Übereinstimmen der Tänzer zu erkennen, welches jedoch sehr komplex erscheint. Der Hörer wird durch die seriöse und beruhigende Auftrittsweise nicht auf ein derartig falsch klingendes Ereignis vorbereitet. Durch den Mohr wird eine enorme Unruhe in das Stück gebracht, die durch Becken und Trommeln bzw. Pauken ab S.144 Takt 1 bis S 146 Takt 6 verdeutlicht wird und die Schlagfertigkeit noch zusätzlich unterstützt. Diese passt sich aber mit der Zeit durch das weiterhin dezente Auftreten der Ballerina wieder an. Dadurch, dass der Mohr so unbeholfen herüberkommt, ist zu erwarten, dass er die Missachtung der Ballerina erreicht. Es geschieht jedoch das genaue Gegenteil. Die Ballerina versucht ihn in ihr „Bild“ einzugliedern.

In dem Stück gibt es viele komplexe Notenfolgen, sodass das Durcheinander durch den Mohr als zwingend Notwendig empfunden wird. Dem Hörer wird vorgegaukelt, dass der Mohr nicht ins Bild passt. Zuerst klingt dies auch so. Wenn man jedoch die Partitur aufschlüsselt, findet man einen Polyrhythmus, der genau dies bezweckt aber nicht falsch ist. Die Ballerina befindet sich in einer engelsgleichen Situation und versucht den Mohr seine falsch klingende, dumpfe Tanzweise abzulegen und sich ihr zu widmen.

Durch geschickt gewählte Kombinationen von Noten und Instrumenten klingt das Stück sehr imposant. Meiner Meinung nach ist das Stück auf sehr hohem Niveau anzusiedeln, da es ein derartiges Klangerlebnis hervorruft. Durch die nähere Betrachtung der Partitur wurde mir klar, wie durchdacht und komplex dieses Stück geschrieben wurde. Ich fand es Interessant auch einmal eine solche Musikart kennen zu lernen, da man sonst nur Songs im 4/4 Takt hört und dies auf die Dauer sehr eintönig klingt.

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