Jungsteinzeit - Menschen in der Jungsteinzeit

Schlagwörter:
Neolithikum, Menschen, Homo sapiens, Haustiere, Domestizierung, Steinzeit, Frauen, Wohnen, Bestattung, Kultur, Referat, Hausaufgabe, Jungsteinzeit - Menschen in der Jungsteinzeit
Themengleiche Dokumente anzeigen

Referat

Menschen in der Jungsteinzeit

Einleitung:
Die Jungsteinzeit (Neolithikum) ist die Epoche der Menschheit, die im Allgemeinen mit dem Übergang von Jäger- und SammlerkulturenHirtenMetallverarbeitung zu und Ackerbauern beginnt, und mit der Entdeckung der endet.

Übergang zwischen Alt und Jungsteinzeit 
Etwa gegen Ende der Eiszeit (10 000 v. Chr.) gab es weiträumige Klimaveränderungen. Gletscher gingen zurück und kaum bewachsene Steppen wurden zu Urwäldern. Jäger und Sammler mussten sich an die Veränderung anpassen und erlegten vorwiegend Reh, Hirsch und Wildschwein. Sie gingen also zur produzierenden Wirtschaftsweise über. Die Umwälzungen erfassten alle Lebensbereiche des Menschen.

Der Mensch begann seine Umwelt aktiv zu verändern, indem er den Wald für die Viehweide nutzte, und ihn zur Gewinnung von Platz für seine Siedlungen und Äcker rodete. Die Viehhaltung setzt die Zähmung und Züchtung von Haustieren voraus, durch den Ackerbau war der Mensch an seine Äcker gebunden, begann Häuser zu bauen, Siedlungen anzulegen und sesshaft zu werden.

Mit dem Erlernen der Töpferei war er in der Lage, Gefäße zur Vorratshaltung und zum Kochen herzustellen. Seither sind die Tongefäße eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale archäologischer Kulturen. Die Vielfalt der Formen und Verzierungen ermöglicht eine Einteilung der neolithischen Kulturen anhand ihrer Keramikprodukte, die in der Bedeutung als archäologische Leitformen die Steinwerkzeuge ablösten. Viele jungsteinzeitliche Kulturen werden dementsprechend nach ihrem Keramikstil benannt.

Darüber hinaus erfand man das Rad und baute die ersten Wege. Auch in der Steinverarbeitung kam es zu wichtigen Neuerungen. Da die Holzverarbeitung einer der Hauptarbeitsbereiche gewesen sein musste, nimmt man an, dass die meisten von ihnen zur Holzbearbeitung gedient haben. An Getreidearten waren Weizen und Gerste bekannt, an Hülsenfrüchten Erbsen und Bohnen, weiterhin Lein und Mohn. Als Haustiere sind Rind, Schwein, Ziege und Schaf nachgewiesen. Die produzierende Lebensweise wurde zuerst vor ca. 10 000 Jahren im Vorderen Orient und im Nildelta angewendet. Über Griechenland und den Balkan breitete sie sich nach Norden und Nordwesten aus, bis sie um 5 500 v. Chr. nach Mitteleuropa gelangte.


Frauen in der Jungsteinzeit:
Den Frauen ist es wahrscheinlich zu verdanken, dass irgendwann im Verlaufe der menschlichen Evolution die Sesshaftwerdung eingesetzt hat. Auch wenn heutzutage einige Vorurteile kursieren, die verlauten lassen, dass Frauen technisch minderbegabt seien ist es wahrscheinlich so gewesen, dass die Frauen es waren, die viele Haushaltsgeräte erfanden um sich die Arbeit im Haus zu erleichtern. Die Frauen erfanden Öfen und Herdstellen um zu Kochen und zu Backen. Sie erfanden Geräte die es ermöglichten zu spinnen und zu weben. So lässt sich die Erfindung wetterfester Kleidung auch auf die Frauen zurückführen. Sie tauschten hergestellte Produkte mit anderen Sippen und erschufen so einen kleinen Markt, der den Wohlstand der Gesellschaft förderte.

Die Frau hatte in der Steinzeit im Vergleich zum Mann einen sehr hohen Status. So waren die Gräber der Frauen, generell größer und besser angelegt als die der Männer. Auch in der Religion der Urmenschen spielten die Frauen eine entscheidende Rolle. Hier wird deutlich, dass die weiblichen Götter weit mehr verehrt wurden als die männlichen. Die Göttin der Fruchtbarkeit stand über allen anderen und wurde am meisten vergöttert. Vergleicht man weibliche Götterbilder und Statuen mit männlichen so sieht man, dass die weiblichen größer und prunkvoller sind.


Wohnen
Die meistbenutzte Wohnform war das Langhaus, in der eine ganze Sippe wohnte und in dem ein eigener Platz für Vorräte war. Erstaunlich waren die Ausmaße von 25 bis 41 Meter Länge und 6 bis 7 Meter Breite. Somit konnte die umbaute Fläche eines Hauses bis zu 280 Quadratmeter betragen. Die Wände bestanden aus Pfosten und Flechtwerk, das mit Lehm verkleidet wurde. 

In der Gesellschaft entwickelten sich die Vorteile der Zusammenarbeit. Durch unterschiedliche Zuständigkeiten konnten sich spezielle Fähigkeiten entwickeln. Eine frühe Wertordnung entstand durch die verschiedenen Besitztümer.


Bestattung
Ein Phänomen waren auch die neuen Bestattungssitten und Grabbeigaben. Gegenüber den bis dahin üblichen Gemeinschaftsgräbern fallen Einzelbestattungen mit Grabbeigaben in Form von besonderen Keramikbechern und Amphoren oder Steinäxten auf und deuten auf die Entwicklung einer hierarchischen Gesellschaft hin. Vermutlich wollte sich eine bestimmte soziale oder auch religiöse Gruppe der Bevölkerung durch die besondere Form und Ausstattung ihrer Gräber von den übrigen Gesellschaftsmitgliedern bewusst absetzen. Großes Ansehen brachten auch die gegen Ende der Jungsteinzeit erstmals auftauchenden Gegenstände aus Kupfer und Gold. Insbesondere in der Glockenbecherkultur spielte der Handel mit diesen Luxusgütern eine große Rolle und bereitete den Übergang zur Bronzezeit vor.


Kultur in der Jungsteinzeit:
Von Anatolien aus, wo bereits um 7000 v. Chr. mit Çatal Hüyük eine der ersten Städte der Menschheitsgeschichte entstand, hat sich ab 6000 v. Chr. die neolithische Lebensweise auf zwei Wegen und damit zugleich in zwei verschiedenen Kulturtraditionen über Europa ausgebreitet. Eine Kulturströmung, die insbesondere an ihrer Impressokeramik (=Töpferware) erkenntlich ist, ließ, entlang der Mittelmeerküste von Osten nach Westen vorrückend, zahlreiche neolithische Siedlungsgebiete in Italien, Südfrankreich und Spanien entstehen. Die andere, größere und einheitlichere Strömung breitete sich in mehreren aufeinander folgenden Wellen über Ungarn entlang der Donau nach Mitteleuropa aus. Diese Kultur wird nach ihrer charakteristischen Keramikziertechnik Bandkeramische Kultur genannt und war zwischen 5500 und 4900 v. Chr. vom Schwarzen Meer bis zum Atlantik verbreitet. Die Gebiete an Nord- und Ostseeküste einschließlich der Norddeutschen Tiefebene, Dänemark und Nordskandinavien wurden von der Einwanderung der Bandkeramiker allerdings nicht erreicht. Dort blieben zunächst die Jäger und Sammler der Erteböllekultur (5000-4300 v. Chr.) trotz einiger Kontakte zu den bäuerlichen Nachbarn weitgehend bei ihren Traditionen, bis sich mit den Trichterbecherkulturen (4300-2700 v. Chr.) auch im Norden Ackerbau und Viehzucht durchsetzten. 

Die großen, einheitlichen agrarischen Kulturen wurden im Lauf des 4. Jahrtausends v. Chr. in ganz Europa von einem Nebeneinander zahlreicher kleinerer, regional geprägter Kulturgruppen abgelöst. Im 3. Jahrtausend v. Chr. entstanden dann wiederum zwei großräumig verbreitete Kulturen: die Schnurkeramikkultur (2500-2000 v. Chr.) in der nördlichen und östlichen Hälfte Europas und die etwa gleichzeitige Glockenbecherkultur vorwiegend im Westen und Süden Europas.


Siedlung:
Die Anlage der Siedlungen richtet sich nach der günstigsten Beschaffenheit des Landes. Beliebt waren fischreiche Gewässer, saftige Weiden, gute Ackergründe und wildreiche Wälder. Durch den Ackerbau im Neolithikum war es den Menschen erstmals möglich, ihre natürliche Umwelt den eigenen, menschlichen Bedürfnissen anzupassen und für ihre Zwecke zu verändern. Die Jäger und Sammler der Altsteinzeit waren wegen ihrer rein aufnehmenden und aneignenden Wirtschaftsform durch eine vollständige Naturverbundenheit und -abhängigkeit gekennzeichnet. Im Neolithikum dagegen begann der Mensch zu produzieren. Die Errungenschaften der neuen Wirtschaftsform, der Überschuss an Nahrungsmitteln,die Entwicklung neuer Techniken und die Ausbildung fester Siedlungen ermöglichten den Menschen eine relative Unabhängigkeit von den Zufällen und Bedrohungen der natürlichen Umwelt. So ermöglichte die ertragreichere Jagd den Menschen ein längeres Verweilen am gleichen Ort. Bei all diesen Neuerungen sprechen wir von einer „stillen sozialen (neolithischen) Revolution“. Diese vollzog sich aber nicht überall gleichzeitig. Beispielsweise gab es in Mexiko bereits 15 000 vor Christus Spuren von Dorfsiedlungen von Bauern, im Nahen Osten um 7000 v. Chr. und in China erst 5000 v. Chr.

Die Übergänge zwischen Viehzüchtern und Nomaden sind nicht nachweisbar, da beispielsweise die Samen (= Volk) die Rentierherden kontrollierten und nutzten, aber jedoch nicht zähmten.



Wirtschaft
Vielleicht war es Zufall, das dem gesammelten Wildgetreide Samen herausfielen und die Saat aufging oder das wilde Tiere in die Nähe der Siedlungen kamen. Schon bald erkannte der Mensch den Vorteil des Anbaus von Kulturpflanzen und der Zucht von Tieren zu Haustieren.

Der Wechsel der Lebensformen drückt sich auch im Wechsel der vorherrschenden Wirtschaftsform aus: Aus der aneignenden konsumierenden Wirtschaftsform wurde die herstellende Produzierende. Mit säen, ernten, spinnen, weben, töpfern und bauen begann die Spezialisierung und Differenzierung der Gesellschaft in verschiedene Arbeitsgruppen. Die schon in der Jagdgesellschaft anzutreffende Rangordnung wurde nun deutlicher. 

ZUSAMMENFASSUNG in Stichpunkten:



Jungsteinzeit ( Neolothikum)

  • Ursache: Klimaveränderungen (10 000 v. Chr)
  • Veränderungen:
    • Jäger, Sammlung -> Hirten, Ackerbauern
    • Töpferei
    • Rad, Wege
  • Frauen:
    • hoher Status in der Gesellschaft
    • verantwortlich für Sesshaftigkeit
    • erfanden erste Haushaltsgeräte (Öfen, Webstühle,...)
    • schufen einen kleinen Markt für Tauschgeschäfte
  • Wohnen:
    • Langhaus (Platz für eine ganze Sippe und Vorräte)
    • frühe Wertordnung entstand durch verschiedene Besitztümer
  • Bestattung:
    • Einzelbestattungen (vorher Gemeinschaftsgräber)
    • Entwicklung einer hierarchischen Gesellschaft durch besondere Grabbeigaben (Keramikbecher, Amphoren, Steinäxte,...)
  • Kultur:
    • Von Anatolien (Land) breitete sich die neolithische Lebensweise über 2 verschiedene Kulturtraditionen in Europa aus:
      1. Impressokeramik (=Töpferware) in Italien, Südfrankreich und Spanien
      2. Bandkeramik (=Keramikziertechnik) vom Schwarzem Meer bis zum Atlantik
  • Siedlungen:
    • richteten sich nach Beschaffenheit des Landes
  • Wirtschaft:
    • Aus der aneignenden, konsumierenden Wirtschaftsform wird die herstellende Produzierende -> Unabhängigkeit von Zufällen (=neolithische Revolution)
    • Differenzierung der Gesellschaft in Arbeitsgruppen (z B.: sähen, ernten, weben, töpfern, bauen,...)

 

Zurück