Young, Iris Marion - Leben und Ideen von Iris Marion Young

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Referat

Iris Marion Young

Iris Marion Young wurde am 2. Januar 1949 in New York City geboren und absolvierte ihren Abschluss 1970 am Queens College mit Auszeichnungen. Sie studierte Philosophie an verschiedenen Eliteuniversitäten wie zum Beispiel Harvard und der Pennsylvania State University, an der sie erfolgreich ihren Master- sowie Ihren Doktortitel machte. Young war Professorin für Philosophie und Politiktheorie an vielen berühmten Universitäten wie der University of Chicago, der Graduate School of Public and International Affairs at the University of Pittsburgh, der Miami University und an dem Worcester Polytechnic Institute. Ebenfalls arbeitete sie als Gastdozentin in verschiedenen Ländern, darunter auch Deutschland.

Das Besondere an Iris Young war, dass sie nicht nur hoch politische Texte verfassen und vermitteln konnte, sondern auch auf Straßenlevel gearbeitet hat. Ihre Seminare waren immer voll ausgebucht, trotzdem lehnte Young es meist ab die großen Hörsäle zu benutzen, denn sie legte großen Wert darauf, dass ihre Studenten in Gespräche verwickelt, sowie zum selber Denken angeregt werden sollten. Iris Marion Young verfasste viele Schriften und Aufsätze sowie Bücher, die in über 20 Sprachen übersetz wurden. Einige davon sind:

  • Intersecting Voices: Delemmas of Gender,
  • Political Philosophy and Policy (1997);
  • Inclusion and Democracy (2000);
  • On Female Body Experiece (2004) und viele mehr

Nach einem über ein Jahr andauernden Kampf gegen Krebs verstarb Iris Young am 1.August 2006.

Ideen:
Iris Young setzte sich stark für benachteiligte Gruppen ein und stellte sich eine von Minderheitengruppen beeinflusste Regierung vor. Ihrer Meinung nach sollten sich unterdrückte Personen zusammen tun und gemeinsam ihre Ideen sowie Ideale in die Politik einfließen lassen. Somit sollte mehr Gerechtigkeit entstehen und die größtmögliche Bandbreite von Ideologien abgedeckt werden. Die stark benachteiligten Gruppen sollten besondere Förderungen (meist finanziell oder in Form von Hilfe bei Organisationen von Treffen, etc.) und einen größeren politischen Einfluss bekommen, sowie ein Vetorecht bei Themen, die sie selber betreffen.

Diese Sonderrechte sollten erst dann wieder aberkannt werden, wenn keine Benachteiligungen mehr vorhanden wären und eine Gleichberechtigung den anderen Gruppen gegenüber gewährleistet sei. Laut Young sollten aus den einzelnen Gruppen noch Untergruppen hervorgehen, damit sich die Mitglieder voll und ganz dieser Gruppe zugehörig fühlten und sich damit bestmöglich identifizieren könnten. Natürlich könne man auch, wenn sich die Einstellungen und Bedürfnisse der Individuen änderten, was schon aufgrund des Alterns immer der Fall sein würde, die Gruppen wechseln. Man verpflichte sich somit also nicht für sein Leben lang, wie es oft bei Parteien, Religionen, Orden, Sekten oder Geheimbünden der Fall ist.

Wenn ich Iris Marion Young richtig verstanden habe, setzt sie nicht einmal voraus, dass sich jede Person bewusst ist, in welche Gruppe sie gehört. Es sollten nur Vertreter jeder unterdrückten menschlichen Lebensform in der Regierung sitzen, die die Rechte möglichst auf alle Bürger abstimmen sollten. Besonders schien sich Young für die Emanzipation der Frauen einzusetzen. Sie wollte, dass sich das weibliche Geschlecht zusammen täte und solange Vorzüge in der Politik, sowie finanzielle Unterstützung bekämen bis die Frau dem Mann gleichgestellt sei. Damit wollte sie besonders auf die Ungerechtigkeiten in der Arbeitswelt hinweisen. Denn auch Heutzutage bekommen weibliche Arbeitskräfte, selbst wenn sie die gleichen (vielleicht sogar noch anspruchsvolleren) Arbeiten verrichten, nicht die gleichen Löhne wie ihre männlichen Kollegen. Dazu kommt, dass die Spitzen-Jobs in den großen Konzernen fast ausschließlich noch Männer-Domänen sind. Frauen haben dort wenige Chancen Fuß zu fassen.

Youngs Thesen werfen allerdings einige Fragen auf:

  • Wenn sich benachteiligte Personengruppen zusammenfinden, dann muss dieses erst einmal organisiert werden.
    • Wo sollen sich die Gruppenzugehörigen treffen?
    • Wie finden sie sich zusammen?
    • Woher sollen sie das Geld für die Räumlichkeiten und Initiativen nehmen?
  • Was passiert, wenn sich jemand verschiedenen Gruppen zugehörig fühlt?
  • Wer vertritt die Vereinigungen in der Regierung?
  • Wo ist der Unterschied zwischen einer Partei und einer Gruppe, wenn innerhalb der Gruppen Demokratisch abgestimmt wird, sich die Abgeordneten treffen und die weiteren Gruppenmitglieder nur passiv sind?

Einige dieser Fragen konnte Iris Young beantworten. Die Geldfragen zum Beispiel. Laut Young sollten die Gruppen, welche unterdrückt würden durch staatliche Mittel gefördert werden. Allerdings stellt sich mir sofort die nächte Frage:

  • Wer entscheidet, welche Gruppen unterdrückt oder benachteiligt sind?

Sind es die Gruppenmitglieder selber, so wird jede Vereinigung von sich sagen, dass sie Geld brauchen; dass es ihnen schlecht geht; dass alle Anderen besser dran sind als sie selber. – So ist der Mensch veranlagt: Für sich selber und für seine Nächsten will er nun mal immer das Beste. Auf diese Kritik an ihrer Idee, die Iris Marion Young selber sah, entgegnete sie, dass es Demokratisch zugehen solle. Das Gruppenprinzip solle entscheiden, welche der vertretenden Gruppen unterdrückt sei. Aber müssten diese sich dann nicht erst bemerkbar machen? Und wie sollen die, die schon lange nicht bemerkt wurden das schaffen?

Youngs Ideen, die ich vom Prinzip her richtig finde, gehören für mich allerdings weniger in die Politik sondern vielmehr in das Sozialwesen. Das ganze hört sich für mich sehr nach Selbsthilfegruppen an, die vom Staat durch Subventionen gefördert werden sollten und eine Vertretung, die jeweils ihre Interessen vertritt ins Parlament schicken würden.

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