Nationalismus in Österreich

Schlagwörter:
Kaiser Franz Joseph I., Staat, Preußen, Führung, Führer, Probleme, Referat, Hausaufgabe, Nationalismus in Österreich
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Referat

Österreich und der Nationalismus

Nationalismus bezeichnet eine politische Ideologie, die auf eine Kongruenz zwischen einer Nation und einem Staatsgebilde abzielt. In der Umgangssprache und teilweise auch im Sprachgebrauch wird darunter oft eine Überhöhung der eigenen Nation verstanden.

Jahrhunderte lang war es üblich, dass Menschen einem Herrscher dienten. Länder wurden ererbt, erheiratet, gekauft, erkämpft und gingen auch wieder verloren. Die Auswirkungen der Aufklärung änderten dies grundlegend, durch neue Gedanken, wie auch durch eine neue Technik. Der Grund dafür war die Eisenbahn. Sie machte Gebiete die früher lange Tagesreisen waren in wenigen Stunden erreichbar. Dadurch kamen sich die Menschen näher und auch Nachrichten wurden schneller verbreitet. Europa wurde „kleiner“.Dies betraf hauptsächlich die Kleinstaaten Deutschland und Italien. Die Menschen fühlten sich fast alle als „Deutsche“und „Italiener“und meinten,sie sind eine Nation. Dies nennt man NATIONALSIMUS. Österreich war von dieser Entwicklung besonders betroffen.

Kaiser Franz Joseph I. regierte absolut und stützte seine Macht auf Armee, Geheimpolizei, und Zensur. Nach außen hin hatte er alles unter Kontrolle und viele Freiheitskämpfer kamen ins Gefängnis.

Es gab damals zwei Probleme:

  1. Früher gab es in Italien nur einen Staat, der unabhängig war –Sardinien. Cavour war ein besonders geschickter Minister, welcher, wie fast alle Italiener, einen italienischen Nationalstaat wollte. Cavour spannte Kaiser Napoleon III. für diese Idee ein. Dieser sollte der Held der italienischen Freiheit werden. Mit seiner Hilfe gelang es Sardinien, Österreich zu besiegen (Schlacht bei Solferino,1859). Österreich musste die Lombardei abtreten. 1860 wurden die habsburgerischen Fürsten aus Parma, aus der Toskana und aus Modena vertrieben. Der König beider Sizilien wurde von einem Freiwilligenheer unter Garibaldis gestürzt. 1861 war Italiens Einigung weitergehend abgeschlossen. König Viktor Emanuel II. von Sardinien wurde zum italienischen König ernannt. Es hieß: Befreit unsere Brüder in Venetien aus Habsburgs Tyrannei! 1866 verloren die Habsburger Venetien.
  2. Im Jahr 1848/49 wollten die deutschen Bürger einen gesamtdeutschen Kaiser durchsetzen. Diese Hoffnung wurde aber von den deutschen Fürsten mit Gewalt zerschlagen. Dann blieb nur noch eine Möglichkeit: die deutsche Einigung „von oben“, nach dem Willen der Herrscher. 1862 wurde BISMARCK preußischer Staatsminister, welcher die Einigung Deutschlands unter preußischer Führung und durch Blut und Eisen wollte. Der Hauptgegner war Österreich. Bismarck verbündete sich mit Italien gegen Österreich (Zweifrontenkrieg). Das Südheer besiegte zwar Italien, das Nordheer musste aber eine schwere Niederlage einstecken (Schlacht bei Königgrätz, 1866). Österreich musste aus dem Deutschen Bund aussteigen und den Italienern Venetien überlassen.

Unter der Führung Preußens schlossen sich die norddeutschen Staaten zusammen, wodurch sich Napoleon III. bedrängt fühlte und ihnen Krieg erklärte. Frankreich wurde durch die moderne deutsche Waffentechnik besiegt und musste Gebiete abtreten und eine hohe Kriegsentschädigung zahlen (1871). Die süddeutschen Fürsten stimmten der Gründung des 2.DeutschenReiches zu. Wilhelm I von Preußen wurde deutscher Kaiser.

Der Weg zur nationalen Einigung war mit Leichen und Blut „gepflastert“. Noch nie waren so viele Menschen in so kurzer Zeit gestorben. Zu dieser Zeit hielt sich ein Schweizer namens Henri Dunant bei Solferino auf. Niemand kümmerte sich um die mehr als 40 000 Opfer. Dunant organisierte Hilfsdienste. Im Jahr 1862 gründete er das ROTE KREUZ, ein Hilfswerk, das heute überall auf der Welt ist.

Franz Joseph I. hatte nicht einmal versucht, das Nationalitätenpoblem zu lösen. Das änderte sich durch die Niederlage gegen Italien und Preußen. Das Reich wurde stark geschwächt. Der Kaiser musste die inneren Probleme schnellstens bewältigen:
Die Ungarn hatten Franz Joseph die Niederschlagung 1848/49 nicht vergessen, welche immer heftiger ihre Selbstständigkeit forderten.

1867 sah der Kaiser in einem Übereinkommen (Ausgleich) die weitergehende Trennung des Habsburgerreiches in eine österreichische und eine ungarische Hälfte vor. Gemeinsam hatten diese beiden Staaten nur den Herrscher, das Finanzwesen, das Militär und die Außenpolitik. Die Ungarn waren begeistert. Die Tschechen hatten sich immer eine Gleichstellung mit Deutsch-Österreich und Ungarn erhofft. Sie sollten Völker „2.Klasse“ bleiben. Immer wieder wiesen ihre Vertreter auf Probleme hin und forderten:

  • eigene Schulsprache: Unterricht soll vorwiegend in der Muttersprache erteilt werden
  • eigene Amtssprache
  • politische Rechte: Gewährung des Wahlrechtes

Franz Joseph wies diese Forderungen jedoch zurück. Ende des 19.Jahrhunderts spitzte sich die Lage gefährlich zu. Franz Joseph wollte die Gebietsverluste in Italien ausgleichen : Truppen besetzten Gebiete des zerfallenen Osmanischen Reiches (Bosnien-Herzegowina, 1878). Vielerorts bildeten sich Geheimpolizei, es kam immer wieder zu Unruhen. „Nieder mit Habsburg“ hieß es. Franz Joseph antwortete mit Verhaftungswellen, Hochveratsprozessen und Todesurteilen.

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