Kreuzzüge - Gründe, Verlauf und Folgen

Schlagwörter:
Papst Innozenz III., Papst Georg VIII., Papst Urban II., Alexios I. Komnenos, Referat, Hausaufgabe, Kreuzzüge - Gründe, Verlauf und Folgen
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Referat

Die Kreuzzüge

 

Imperium und Papsttum trugen gemeinsam den Kampf gegen die türkische Bedrohung des Abendlandes im Mittelalter. Unter dem Namen "Türken" traten seit dem 6. Jahrhundert verbündete mongolische Nomadenstämme auf, die nach Westen vorstießen, die Gegenden Persiens und des Zweistromlandes unterwanderten und sie schließlich beherrschten. Eine entschlossene Macht entstand mit dem Aufbau des Seldschukenreiches, (so genannt nach seinem Begründer "Seldschuk" um 1000), einem türkischen Fürsten. Unter seinem Sohn wurden große Teile Persiens und Arabiens seinem Reich hinzugefügt. Durch die Bedrohung des christlichen Vorderasiens und des Heiligen Landes rief Papst Urban II. 1095 zum Kreuzzug gegen die Türken auf.

Die Kreuzzüge, die nach dem Willen des Papstes ganz Westeuropa mobilisieren sollten, hatten militärisch nur geringen Erfolg. Die zur Verfügung stehenden Heere waren meist aufgrund der klimatischen Verhältnisse nicht stark genug, wobei sie ja mit langwierigen See- oder Landfahrten erst herangebracht werden mussten. Die militärischen Führer waren meistens ungeeignet und noch dazu unter sich selbst zerstritten. Das einzige, was sie zusammenhielt war die Vorstellung, "das Reich und die Rechte Gottes gegen die unrechtmäßige Macht des Teufels zu verteidigen. Natürlich lösten die Kreuzzüge weltgeschichtliche Wirkungen aus, die die Anstifter allerdings nicht voraussehen konnten.

Die europäischen Krieger wurden sich in den Feldlagern erst ihrer nationalen Sonderart bewusst. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Kreuzzüge waren auch enorme, da sie zu einem verstärktem Handel mit dem Osten (über alle religiösen und politischen Schranken hinweg) führten.

Vorab einige Informationen in Stichpunkten:

Gründe:

  • Anlass der Kreuzzüge war ein Hilferuf des byzantinischen Kaisers Alexios I. Komnenos (1048-1118)
  • Bedrohung des Abendlandes durch die Türken
  • Türken waren verbündete mongolische Nomadenstämme, die seit 6. Jh. Richtung Westen ziehen hatten außerdem Islam als Religion
  • es entstand das Selschukenreich entstand unter Selschuk ( Persien + Arabien)
  • christliche Feudalstaaten neue Gebiete in Palästina erobern
  • Italien unterstützt Kreuzzüge um Herrschaft über Mittelmeerraum auszubauen


Verlauf:

  • Papst Urban II ruft den Kreuzzug in Clermont  27.11.1095 aus
  • Begründung: -Gräueltaten an Christen in Jerusalem
  • heilige Stadt muss verteidigt werden
  • Krieger bei Tod alle Sünden vergeben
  • Urban schickt Prediger durch ganz Europa um zu werben (auf Emmozionen gezielt)


I. Kreuzzug 1096 - 1099

Teilnehmer: franz., flandrische, normannische u. lothringische Ritter

  • Gebiete die erobert wurden gingen an den oströmischen Kaiser Alexios Komnenos
  • 1099 wird Jerusalem zurückerobert organisiert von Gottfried von Boillon Heruog von Lothringen "Beschützer der heiligen Stadt"
  • Eroberung wurde sehr brutal durchgeführt auf beiden Seiten
  • entstehen ersten Kreuzfahrerstaaten in Jerusalem, Tripolis, Edessa
  • hatten kein Perspektive da Ökonomie + Kultur weiter orientalisch


II. Kreuzzug 1145 - 1149

 

  • Auslöser militärische Erfolge der Türken - Edessa fällt
  • Predigt von Bernhard von Clairvaux, Kaiser Conrad III u. franz. König Ludwig VII.
  • Kreuzzug schwere Verluste hinzunehmen
  • Damaskus geht verloren
  • 1187 gehen alle Gebiete wieder verloren
  • Ägyptische Sultan Saladin jetzt Herrscher von Jerusalem


III. Kreuzzug 1189 - 1192

 

  • unter Kaiser Friedrich Barbarossa, König Philipp II, König Richard von Löwenherz von England
  • Kaiser Barbarossa ertrinkt im Saleph
  • Sohn kann Heer nicht leiten - Heer bricht zusammen
  • auch Herzog Friedrich von Schwaben fällt in Akkon
  • Akkon in die Hände der Engl. + Franz.
  • dieser Kreuzzug wird durch Steuern finanziert


IV. Kreuzzug 1202 - 1204

  • von Papst Innonenz III. ausgerufen
  • Teilnehmer franz. + ital. Ritter
  • jetzt Eroberungs - Machtgelüster größer als religiöse Gründe
  • Konstantinopel erobert
  • lat. Kaisertum unter Baudouin von Flander gegründet
  • hält nicht lange


V. Kreuzzug 1228 - 1229

  • unter Kaiser Friedrich II.
  • durch Vertrag mit ägyptischem Sultan Jerusalem kurz gesichert
  • 1244 endgültig verloren
  • alle Kreuzfahrerstaaten gehen verloren nachdem VII Kreuzzug unter Ludwig IX. 1254 endet


Folgen der Kreuzzüge:

  • Islam dringt weiter vor
  • Pest in Europa eingeschleppt durch Ratten auf Schiffen
  • Warenaustausch mit Orient wächst trotz Krieg - Reichtum ital. Handelstädte
  • ital., südfranz. u. katal. Handelsstädte Macht im Mittelraum gesichert
  • Westeuropäer in Kontakt mit hoch entwickelter Kultur
  • Kreuzzugsideologie Einfluss auf Ritterideal

 

Der 1. Kreuzzug (1096-1099)

Dem ersten Kreuzzug voraus ging der “Kreuzzug der Armen“. Umherziehende Prediger, allen voran der Mönch Peter von Amiens (um 1050-1115), sammelten eine schlecht ausgerüstete Menge Bauern, sogar Frauen und Kinder und brachen dann 1096 nach Jerusalem auf. Gleich im eigenen Land begannen sie mit Pogromen (Verfolgungen) gegen Juden und zogen dann über Ungarn nach Byzanz. Diejenigen, die Kleinasien überhaupt erreichten, wurden dann dort von den Türken vernichtet.

Im August 1096 brachen Kreuzfahrerheere besetzt mit französischen und lothringischen Rittern aber auch Normannen aus Frankreich und Süditalien in Richtung Konstantinopel auf. Dort wurden sie von Kaiser Alexios I. Komnenos empfangen. Dieser ließ die Kreuzritter erst weiterziehen nachdem diese den Lehnseid geleistet hatten. Dieser besagt, dass sich die Kreuzritter gegenüber dem byzantinischen Kaiser verpflichten, die Gebiete, die sie erobern würden, der Herrschaft des Kaisers zu unterstellen.

Im Frühjahr 1097 zogen die Kreuzritter von Konstantinopel aus weiter und griffen dann im Mai 1097 Nicäa an, dass von den Seldschuken besetzt war. Kurz nach der Eroberung der Stadt trafen die Kreuzritter bei Dorylaeum auf die seldschurkische Hauptarmee und schlugen diese am 1. Juli 1097 vernichtend nieder. Das nächste große Ziel war Antiochia. Im Oktober 1097 begannen die Kreuzfahrer mit der Belagerung dieser Stadt und konnten sie im Juni 1098 schließlich einnehmen.

Ende November 1098 zog das Hauptheer der Kreuzritter von Antiochia weiter Richtung Jerusalem. Als Anfang Juni 1099 die Kreuzfahrer in Sichtweite der Stadtmauern Jerusalems ihr Lager auf schlugen, konnten sie nach vierwöchiger Belagerung am 15. Juli 1099 die Stadt Jerusalem schließlich erobern. Sie richteten dort unter der jüdischen Bevölkerung ein grausames Blutbad an.


Der 2. Kreuzzug (1147- 1149)

Abt Bernhard von Clairvaux (1090-1153) rief zu diesem Kreuzzug 1145 auf. König Ludwig VII. von Frankreich (1462-1515), der staufische König Konrad III. (1093-1152) und Roger II. von Sizilien (1095-1154) nahmen an diesem Kreuzzug teil. Sie gingen im Frühsommer 1147 mit ihren Heeren in Richtung Jerusalem. Die Truppen Konrads III. wurden schon bei Dorylaeum in Anatolien von den Seldschuken geschlagen. Von den französischen Truppen erreichte nur ein kleiner Teil das Heilige Land. Im Juli 1148 entschlossen sich dann Ludwig VII. und Konrad III. zusammen mit König Balduin III. von Jerusalem (um 1130-1162) zu einem Angriff auf Damaskus. Dieser musste aber wegen mangelnder Vorbereitung abgebrochen werden. Deshalb kehrten Konrad II. und Ludwig VII. im Frühjahr 1149 nach Europa zurück.


Der 3. Kreuzzug (1187- 1191)

Papst Georg VIII. rief am 29. Oktober 1187 zu diesem Kreuzzug auf. Ziel war das Heilige Land und es beteiligten sich Kaiser Friedrich I. Barbarossa (deutscher Kaiser 1123-1190), König Philip II. Augustus (französischer König 1165-1223) und König Richard Löwenherz (englischer König 1157-1199) daran. Friedrich I. Barbarossa nahm den Landweg und ertrank 1190 beim Baden im Fluss Saleph. Deshalb war der größte Teil seines Heeres entmutigt und kehrte wieder nach Deutschland zurück. Philip II. und Richard Löwenherz nahmen den Seeweg und kamen ins Heilige Land. Gemeinsam konnten sie durch lange Belagerung 1191 Akko erobern. Beide gerieten dann aber in Streit, sodass Philip II. Augustus nach Frankreich zurückkehrte und dieser Kreuzzug ohne Ergebnis beendet war.



Der 4. Kreuzzug (1198-1221)

Papst Innozenz III. (um 1160-1216) hatte 1198 zu diesem Kreuzzug aufgerufen. Die Kreuzritter hatten sich von den Venezianern zu einem Angriff auf die Stadt Zara überreden lassen. Danach nahmen sie Konstantinopel ein, wodurch sie das Byzantinische Reich zerschlagen und das Lateinische Reich errichten konnten. Jedoch eroberte 1261 Kaiser Michael VIII. Palaiologos (1224-1282) Konstantinopel zurück und stellte das Byzantinische Reich wieder her. Auf eine Initiative des Papstes hatte das christliche Heer 1219 den ägyptischen Seehafen Damiette im Nildelta eingenommen. Der weitere Plan bestand darin Ägypten anzugreifen, Kairo zu erobern um dann in Richtung Jerusalem vorzustoßen. Der Angriff nach Kairo musste jedoch abgebrochen werden, weil die versprochene Verstärkung von Kaiser Friedrich II. (1194-1250) nicht eintraf. Im August 1221 mussten die Kreuzritter Damiette wieder aufgeben und im September löste sich dann das Kreuzfahrerheer durchgängig auf.



Der 5. Kreuzzug (1128-1129)

Friedrich brach zu diesem Kreuzzug 1228 auf. Er kehrte aber nach wenigen Tagen wieder zurück, weil er krank geworden war. Trotzdem machte er sich im Juni 1228 noch einmal auf den Weg ins Heilige Land. Als er in Akko angekommen war nahm er Verhandlungen mit dem ägyptischen Sultan Al-Kamil auf und erreichte eine friedliche Übergabe der christlichen Städte Jerusalem, Nazareth und Bethlehem an das Königreich Jerusalem, trotzdem wurde den Muslimen ein freier Zugang zu den Heiligen Städten garantiert. Außerdem erreichte Friedrich II. einen zehnjährigen Waffenstillstand. Er war mit der Erbtochter des Königs von Jerusalem verheiratet und krönte sich dann 1129 selbst zum König von Jerusalem.


Der 6. Kreuzzug (1248-1274)

Dieser Kreuzzug wurde von König Ludwig IX., der Heilige ( französischer König, 1214-1270) finanziert und organisiert. Ende August 1248 segelte er nach Zypern. Am 5. Juni 1249 landete er in Ägypten und eroberte am nächsten Tag Damiette. Jedoch endete der Angriff auf Kairo im Frühjahr 1250 mit einer Katastrophe, denn er musste im April 1250 kapitulieren und geriet mit seinem gesamten Heer in Gefangenschaft. Er kam erst gegen ein hohes Lösegeld und die Übergabe Damiettes wieder frei. Er kehrte im Frühjahr1254 nach Frankreich zurück.


Der 7. Kreuzzug (1270-1270)

Dieser Kreuzzug wurde ebenfalls von Ludwig IX., dem Heiligen organisiert. Das Ziel dieses Kreuzzuges war Tunis, aber der Kreuzzug endete abrupt mit dem Tod Ludwigs, welcher zusammen mit Teilen seines Heeres im Sommer 1270 vor Tunis einer Seuche zum Opfer fiel.

Folgen der Kreuzzüge

Der Untergang der Kreuzzugbewegung im Heiligen Land bedeutete zwar nicht das Ende der Kreuzzugbewegung in Europa, aber es wurden nicht mehr so viele Kreuzzüge dorthin unternommen und diese wenigen blieben dann auch erfolglos. In Syrien und Palästina hatten die Kreuzzüge nur wenig Spuren hinterlassen. Nur einige Burgen der Kreuzritter wie Margat (an der syrischen Küste), Montreal (in Transjordanien), Crac des Chevaliers (bei Tripolis) und Montfort (bei Haifa in Israel) blieben bestehen. Ansonsten war die Bilanz der Kreuzzüge negativ: Hunderttausende Menschen - Muslime und Christen - kamen dabei ums Leben. Während der Kreuzzüge gingen die Verhältnisse zwischen Christen und Muslimen weit auseinander und politisch gesehen waren die Unternehmungen der Kreuzzüge folgenlos. Jedoch trug die Begegnung mit dem Islam zu einer kulturellen Entwicklung des Westens bei. Der Orienthandel bewirkte einen Wirtschaftlichen Aufschwung, welcher besonders den oberitalienischen Handelsstädten wie Venedig und Genua zugute kam

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