Typhus - eine Infektionskrankheit

Schlagwörter:
Erreger, Infektion, Inkubationszeit, Symptome, Paratyphus, Therapie, Referat, Hausaufgabe, Typhus - eine Infektionskrankheit
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Referat

Typhus

Typhus ist eine Infektionskrankheit, die sich hauptsächlich im Spätsommer und Herbst häuft. Als Typhus wird eine Infektionskrankheit bezeichnet, die durch einen charakteristischen Krankheitsverlauf mit stufenförmigem Fieberanstieg, Bauchschmerzen, Obstipation und relativer Bradykardie gekennzeichnet ist. Die Krankheit wird durch das Bakterium Salmonella typhi hervorgerufen. Unbehandelt kann die Krankheit gefährlich verlaufen und zum Tod führen. In Deutschland und Österreich sind sowohl ein Verdacht als auch Erkrankung und Tod an Typhus meldepflichtig.

Der Erreger
Die Krankheit wird durch einen Vertreter einer Bakteriengruppe (Salmonellen), das Salmonelle typhosa, verursacht. Es handelt sich hierbei um bewegliche Stäbchenbakterien, die nach ihrer Gestalt voneinander nicht unterschieden werden können.

Die Infektion
Die Infektion erfolgt durch Kontakt mit oder durch Aufnahme des Bazillus. Meistens befindet sich der Erreger im Trinkwasser oder in den Nahrungsmitteln, jedoch kann auch ein Kontakt mit dem Stuhl oder dem Urin eines Infizierten ansteckend sein. Außerdem kann sich der Erreger sehr Lange in der Außenwelt halten und kann sich in den Nahrungsmitteln sogar vermehren. Durch verunreinigte Haut ist auch eine direkte Keimübertragung z.B. durch Händeschütteln möglich.
Erst einmal aufgenommen wird überwiegend der Krummdarm (Ileothypus) oder der Grimmdarm (Kolotyphus) befallen. Dabei wird die Darmschleimhaut im unteren Darmabschnitt durchdrungen und das Bazillus wandert in die Lymphknoten des Gekröses. Von dort aus werden die Bakterien, teils auf dem Lymphweg in die Nachbarschaft, teils auf dem Blutweg in alle Organe geleitet. Sie werden dann von der Galle mit dem Stuhl oder über die Niere mit dem Harn ausgeschieden.

Die Inkubationszeit
Die Inkubationszeit beträgt 1-3 Wochen

auftretende Symptome
Nach der Inkubationszeit erfolgt ein schleichender Krankheitsbeginn mit Unwohlsein, Kopf- und Bauchschmerzen und allmählicher Temperaturanstieg. Mitunter treten Nasenbluten, Appetitlosigkeit und Verstopfungen auf. Erst in der zweiten Woche kommt es zu Krankheitsspezifischen Anzeichen. Die Zunge ist chronisch stark belegt, Benommenheit, gleich bleibendes hohes Fieber (41-42 Grad) und kleine rosarote Flecken auf der Haut des Rumpfes. Außerdem kommt es häufig zu gelbgefärbten Durchfällen. Sollte der Puls, der im Vergleich zum hohen Fieber sehr niedrig bleibt plötzlich rasend schnell werden, so ist das ein Alarmsignal, dass Lebensgefahr besteht.

Die Symptome werden durch die Veränderungen im Lymphgewebe hervorgerufen. Dort kommt es zu Schwelungen, Schorfbildung und geschwürigem Gewebszerfall mit der Gefahr einer Darmblutung oder eines Durchbruches in die freie Bauchhöhle. Die Typhusbakterien können darüber hinaus in allen Organen des Körpers örtliche Entzündungen verursachen. Die Giftstoffe der Bakterien schädigen vor allem Herz, Nieren, Gehirn, Nerven und die Leber.

Diagnose
Die Diagnose wird anhand des Klinischen Beschwerdebildes und durch bakteriologische und serologische Untersuchungen. Am wichtigsten ist jedoch der Nachweis des Erregers im Blut. Diese Probe fällt bereits nach der ersten Krankheitswoche positiv aus. Die Stuhluntersuchung liefert erst in der zweiten bis dritten Woche klare Befunde.

Die Therapie
Typhus wird mit dem Antibiotikum "Chloramphenicol" behandelt. Schon nach drei- bis viertägiger Behandlung tritt Besserung ein. Daneben ist allerdings eine sorgfältige Allgemeinbehandlung sehr wichtig: häufiger Lagewechsel und Verwendung von Luftringen und Wasserkissen zur Vermeidung das Durchliegens über dem Kreuzbein. Je nach Zustand des Kranken kommen verschiedene Wasseranwendungen und kühle Bäder in betracht. Anfangs muss eine flüssig-breiige, vitaminreiche Kost gegeben werden. Bakterienausscheider können ebenfalls durch Antibiotika saniert werden. Bei chronischer Galenblasenerkrankung muss die Gallenblase entfernt werden.

Letalität
Wenn keine Komplikationen auftreten, kann der Typhus nach drei bis fünf Wochen überstanden sein. Die Letalität beträgt, wenn behandelt wird, höchstens 3% und selbst unbehandelt tritt bei ca. 70% ohne Behandlung eine Besserung ein. Jedoch gibt es auch schwere Fälle, die innerhalb einer Woche zum Tode führen können.

Prophylaxe 
Die Kranken müssen isoliert und ihre Ausscheidungen sorgfältig desinfiziert werden. Wichtig ist die Ermittlung der Infektionsquelle. Die Bakterienausscheider müssen überwacht werden und dürfen auf keinem Fall in Lebensmittelgeschäften oder Gastronomien arbeiten. Wenn drei Stuhluntersuchungen im Abstand von einer Woche negativ sind, gilt man als genesen. In Epidemiezeiten sind vorbeugende Schutzimpfungen angebracht. Es wird ein vierfacher Impfstoff mit abgetöteten Typhus-, Paratyphus-A und Cholerabakterien eingespritzt (dreimal im Abstand von sieben Tagen). Die Impfung schützt nicht 100%ig, jedoch sollten sie einmal erkranken, so nimmt die Krankheit einen milderen Verlauf.

Andere Typusformen

Paratyphus
Der Erreger des Paratyphus A ist bei uns ziemlich selten, in südlichen Ländern häufiger. Hingegen der Erreger des Paratyphus B ist in Mitteleuropa weit verbreitet. Hierbei sind mehr Menschen als Tiere die Infektionsquelle. Der Paratyphus ähnelt dem Bauchtyphus so sehr, dass eine sichere Unterscheidung nur durch Blutuntersuchung möglich ist. Benommenheit, rosa Hautflecken und Anschwellung der Milz sind auch beim Paratyphus die Hauptanzeichen. Der Beginn ist meistens jedoch plötzlicher, so dass auch Schüttelfrost möglich ist. Die Temperaturkurve verläuft nicht gesetzmäßig wie beim Typhus. In der Regel ist der Verlauf von Paratyphus milder und die Krankheitsdauer kürzer. Komplikationen und Rückfälle sind ebenfalls seltener. Die Sterblichkeit beträgt etwa 1%. Behandlung und Vorbeugung wie beim Typhus.

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