Ökosystem See

Schlagwörter:
horizontale und vertikale Bereiche, Zusammenfassung, Lichtintensität, Nährstoffgehalt und Pflanzenbewuchs, Nahrungsketten und Stoffkreislauf, Wasser, Referat, Hausaufgabe, Ökosystem See
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Referat

Ökosystem See



Zunächst sollte man den Aufbau bzw. die Gliederung eines Sees betrachten. Man kann einen See in horizontale und vertikale Bereiche unterteilen, welche sich durch Lichtintensität, Nährstoffgehalt und Pflanzenbewuchs unterscheiden. Die vertikalen Zonen werden zunächst nach den zu findenden Pflanzen benannt und reichen von Erlen-Weiden-Zone am Ufer bis zur Tiefboden-Zone, die sich in der Zehrschicht befindet. Die Zehrschicht ist neben Nähr- und Sprungschicht eine von drei horizontalen Zonen eines Sees. Die Nährschicht ist die durchlichtete Zone eines Sees, in der die Photosynthese funktioniert und so Pflanzen leben können. Diese Pflanzen produzieren mehr Nährstoffe als sie benötigen, was dieser Zone ihren Namen gibt. Durch diese Einteilungen entsteht in einem See eine riesige Artenvielfalt, wobei sich Zu- und Abgänge der Arten in einem Fließgleichgewicht befinden.
Die beiden oben erwähnten vertikalen Zonen werden durch die dritte Schicht, die Sprungschicht, von einander getrennt. Unter dieser Sprungschicht sinkt die Temperatur stark ab und so trennen sich Oberflächen- und Tiefenwasser voneinander. Dies geschieht aufgrund der unterschiedlichen Dichten der beiden Wasser. Im Sommer findet in einem See die so genannte Sommerstagnation statt. Das bedeutet, dass das Oberflächenwasser durch die Sonne noch weiter erwärmt wird, während das Tiefenwasser seine Temperatur hält, da das Sonnenlicht eine zu geringe Intensität um das Tiefenwasser ausreichend zu erwärmen. So kann es nicht zu einer Vollzirkulation zwischen den beiden Schichten kommen. Im Herbst sowie im Frühjahr kommt es zu eben dieser Vollzirkulation im See, da die bei den kühleren Temperaturen auch die Oberflächenwassertemperatur sinkt und sich so an die Dichte des Tiefenwassers annähert und das Oberflächenwasser somit absinkt. Im Frühjahr wird das Oberflächenwasser, welches sich während der Winterstagnation über das wärmere Tiefenwasser gelegt hat, wieder erwärmt und es kommt erneut zu einer Vollzirkulation aufgrund gleicher Temperatur und daraus resultierender gleicher Dichte.
Das Nahrungsnetz, bzw. die verschiedenen Nahrungsketten haben nahezu alle ihren Ursprung bei den Algen, die als wichtiger Produzent in einer jeden Nahrungskette gelten. Die bei ihrer Photosynthese produzierten organischen Stoffe sind für die anderen Lebewesen im See direkt oder indirekt Nahrung. Das Pflanzen fressende Zooplankton ist ein Beispiel für einen Primärkonsumenten, welche wiederum Nahrungsquelle für die Sekundärkonsumenten sind. Diese Kette setzt sich bis zum Endkonsumenten fort und endet mit den Destruenten, die letztendlich den Abschluss einer jeden Nahrungskette unter Wasser bilden.

Nahrungsketten und Stoffkreislauf

Diese Destruenten sind ein wichtiger Faktor für die Abbauvorgänge in einem See. Zu diesen Destruenten, die sich in der Zehrschicht befinden, gehören Pilze und Bakterien. Die Abbauvorgänge in einem See kann man in zwei unterschiedliche aufteilen. Zum einen sind da die anaeroben Abbauvorgänge. Diese Vorgänge finden, wie der Name schon sagt, unter sauerstoffreichen Bedingungen statt. Hierbei werden unteranderem Eiweiße über verschiedene Stufen zu Ammonium-Ionen abgebaut. Bei diesem Vorgang entstehen auch noch Schwefel-, Stickstoff- und Phosphatverbindungen. Die entstehenden Ammonium-Ionen werden durch Bakterien zunächst zu Nitrit-Ionen und dann zu Nitrat-Ionen oxidiert. Dieser Vorgang wird insgesamt als Nitrifikation bezeichnet. Es kann vorkommen, dass in besonders nährstoffreichen Seen diese Vorgänge den gesamten Sauerstoff verbrauchen und es so zu einem Fischsterben kommen kann. Der See droht „umzukippen“, was bedeutet, dass seine Sauerstoffsättigung sinkt und kein Leben mehr im See möglich ist. In diesem Fall findet im See eine Denitrifikation statt. Bei diesem Vorgang werden die Nitrat-Ionen wieder in Ammonium-Ionen oder elementaren Stickstoff umgewandelt. Denitrifikation ist der aerobe Vorgang im See da der See für diesen Vorgang keinen Sauerstoff benötigt, bzw. nur sehr wenig.
Diese aeroben und anaeroben Bedingungen haben Einfluss sowohl auf die Abbauvorgänge, als auch auf den Stoffkreislauf im See.
Unter aeroben Bedingungen werden organische Substanzen in anorganische Stoffe umgewandelt. Dieser Vorgang heißt Mineralisierung und hat als Endprodukte Kohlenstoffdioxid, Nitrat-Ionen, Sulfat-Ionen und Phosphat-Ionen. Bei jedoch anaeroben Bedingungen entstehen nur reduzierte Verbindungen, wie Methan, Ammonium-Ionen, Schwefelwasserstoff und Hydrogenphosphat-Ionen. Diese Nährstoffe setzen sich am Boden des Sees als Faulschlammschicht ab. Diese wird erst durch die Vollzirkulation im Frühjahr oder Herbst wieder ins Oberflächenwasser getragen. Durch die Vollzirkulation kommt auch wieder Sauerstoff in die Zehrschicht und alle Vorgänge funktionieren wieder einwandfrei.
Zuletzt muss man noch zwei Typen von Seen unterscheiden.
Zum einen ist da der eutrophe See. er zeichnet sich durch ein flaches Becken mit großem Ufer und starken Bewuchs in der Uferzone aus. Der Nährsalzgehalt in einem eutrophen See höher als bei einem oligotrophen Seen. Ein weiterer Unterschied ist eine Schlammschicht aus anorganischen Stoffen, die in der Zehschicht nur zum Teil mineralisiert werden konnten und sich am Boden ablagern. Oligotrophe Seen haben ein tiefes Becken und im Gegensatz zu eutrophen Seen wenig Bewuchs. Oligotrophe Seen sind meistens Bergsenn und in der Regel klar, aufgrund des geringen Bewuchs.

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