Goethe, Johann Wolfgang von - Trauerloge (Gedichtinterpretation)

Schlagwörter:
Gedichtinterpretation, pessimistische Strophe, optimistische Strophe, Referat, Hausaufgabe, Goethe, Johann Wolfgang von - Trauerloge (Gedichtinterpretation)
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Referat

Interpretation des Gedichtes Trauerloge von Goethe

Gliederung / Inhalt

  1. Goethes Meisterwerk
  2. Die Pessimistische Strophe
  3. Die optimistische Strophe
  4. Goethes Sinn des Lebens

Trauerloge
von Johann Wolfgang von Goethe

An dem öden Strand des Lebens,
Wo sich Dün auf Düne häuft,
Wo der Sturm im Finstern träuft,
Setze dir ein Ziel des Strebens.
 
Unter schon verloschnen Siegeln
Tausend Väter hingestreckt,
Ach! von neuen, frischen Hügeln
Freund an Freunden überdeckt.
 
Hast du so dich abgefunden,
10 
Werde Nacht und Äther klar,
11 
Und der ew'gen Sterne Schar
12 
Deute dir belebte Stunden,
13 
Wo du hier mit Ungetrübten,
14 
Treulich wirkend, gern verweilst
15 
Und auch treulich den geliebten
16 
Ewigen entgegeneilst.

(„Trauerloge“ von Johann Wolfgang von Goethe ist auch in unserer Gedichtedatenbank zu finden. Dort findest Du auch weitere Gedichte des Autoren. Für die Analyse des Gedichtes bieten wir ein Arbeitsblatt als PDF (24.1 KB) zur Unterstützung an.)

1. Goethes Meisterwerk

Goethe Meisterwerk “Trauerloge” von Goethe aus der Epoche der Klassik, befaßt sich mit dem Leben, und wie man es sich selber etwas leichter gestalten kann.

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2. Die Pessimistische Strophe

Mit den ersten beiden Verzeilen der ersten Strophe

“An dem öden Strand des Lebens

Wo sich Dün auf Düne häuft,”

beschreibt Goethe das Leben als langweilig, eintönig und nicht lebenswert, da sich die Jahre und somit die Handlungen immer wiederholen. Das sich immer Wiederholende sind die Dünen, die sich immer wieder häufen und somit den “öden Strand des Lebens” projizieren.

“Wo der Sturm im Finstern träuft,

Setze dir ein Ziel des Strebens,”

Der “Sturm im Finstern” soll eine hilflose Stimmung erzeugen, da man bei einer solchen Situation nicht weiß, wohin, man ist hilflos und weiß nicht weiter, man hat nur Angst und wartet auf das Ende des Sturmes, also, dass sich das Problem von selber löst. Oder man nimmt die Sache selber in die Hand und versucht, gegen diesen Sturm zu kämpfen, in dem man sich ein Ziel setzt und versucht, dieses zu erreichen. Die Verszeile “Setze dir ein Ziel des Strebens,” fordert den Leser auf, in diesem langweiligen und öden Leben, in dem man, außer dem Tod, kein Ende sehen kann ein Ziel zu entwickeln, nach dem man streben und leben kann.

Die Verszeilen 5-6

“Unter schon verloschnen Siegeln

Tausend Väter hingestreckt,”

verdeutlichen die Gedanken des Lyrischen Sprechers. Er macht sich Gedanken über den Tod. Er kann keinen Sinn finden und nicht verstehen, warum schon viele Familien vor ihm ausgestorben sind, welche über viele Generationen reichten und somit auch vielen von deren Ahnen schon viel früher verstorben sind,

“Ach! Von neuen frischen Hügeln

Freund an Freunden überdeckt.” (Verzeilen 7-8)

genauso wie sich der lyrische Sprecher über seine verstorbenen Freunde Gedanken macht. Er beobachtet, wie ein Freund nach dem anderen stirbt, er fühlt sich hilflos, da er nichts dagegen unternehmen kann, und selber Angst hat, bald neben seinen Freunden zu liegen.

Diese Strophe ist fast nur mit negativen Stimmungen ausgestattet, mit Ausnahme der 3. Verszeile. Dies soll bewirken, dass eine pessimistische Lebenseinstellung dargestellt wird.

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3. Die optimistische Strophe

Die ersten beiden Verszeilen der 2. Strophe

“Hast du dich abgefunden,

Werde Nacht und äther klar,”

sollen den Leser davon überzeugen, dass, wenn man es geschafft hat, sich zu überwinden und sich mit dem Problem, das in der 1. Strophe beschrieben wird, abzufinden, dann wird “Nacht und äther klar”. Das soll heißen , dass das Leben leichter wird, da die eigenen Gedanken klarer sind und man sich somit leichter im Leben durchsetzen kann, damit man das Ziel, das in der 1. Strophe ausgesprochen wird, erreichen kann.

Wenn man es schafft, dieses eine Ziel zu erreichen,

“Und der ewgen Sterne Schar

Deute dir belebte Stunden.” (Verszeile 11-12)

kann man dann auch nach weiteren Zielen streben, welche man sich schon lange erträumt. Dies wird durch die Sterne symbolisiert, sie stellen die Wünsche des Lesers dar, von denen er noch nicht einmal gewagt hat zu denken, sie erreichen zu können. Auf einmal, kann er es wagen, nach diesen Sternen zu greifen, was aber nicht leicht sein wird, und somit “belebte Stunden” bescheren wird.

Die Verszeilen 13-14

“Wo du hier mit Ungetrübten,

Treulich wirkend, gern verweilst”

bemerken, dass man sich mit Menschen, die sich ebenfalls mit ihrer Situation abgefunden haben ,und somit ungetrübt sind, gut auskommen wird, da sie “Treulich wirken”, also dir vertraut erscheinen, trotzdem

“Und auch treulich den geliebten

Ewigen entgegeneilst.” (Verszeilen 15-16)

auf dem Boden der Tatsachen bleibst und dich darauf vorbereitest, zu sterben um damit endlich den Göttern und deinen verstorbenen Freunden und Verwandten vereint sein wirst.

Diese Strophe ist nur mit positiven Stimmung ausgerüstet, was dadurch eine optimistische Lebenseinstellung widerspiegelt.

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4. Goethes Sinn des Lebens

Das Gedicht finde ich sehr ansprechend, da es eine zwar sehr simple, aber dennoch wirksame Lebenseinstellung in sich birgt. Sie beinhaltet, daß man Probleme, die man hat, nicht einfach verdrängen und somit in sich hineinfressen darf. Man sollte sich dem Problem stellen und versuchen, eine Lösung zu finden und auch mit dieser Lösung zu leben. Aber wenn man, wie in diesem Fall, keine Lösung finden kann, dann muß man versuchen das Problem zu analysieren und damit zu leben, ohne sich darüber weitere Gedanken zu machen.

Das Gedicht stammt aus der Klassik. Man kann Rückgriffe aus der Antike erkennen erkennen, was für die Klassik typisch ist :z.B. “Ewigen entgegeneilst”. Mit Ewigen sind die zahlreichen Götter der Antike gemeint, welche für das Leben und die Ereignisse drum herum zuständig waren. Genauso kann der “Held”, was ebenfalls für die Antike typisch ist, aus freiem Willen heraus entscheiden, da er sich ein “Ziel des Strebens” setzen kann.

© Christopher Rodriguez

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