30-jähriger Krieg (1618 - 1648)

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Hintergründe, Auswirkungen, Folgen des Krieges, Referat, Hausaufgabe, 30-jähriger Krieg (1618 - 1648)
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Referat

Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648)

Von Martin Mock

Verfaßt Februar bis Mai 2000

Inhaltsverzeichnis

Einführung

1.) Politische und soziale Hintergründe

2.) Rolle und Bedeutung der Religion

3.) Ursachen für den Ausbruch des Krieges

4.) Ausbruch des Krieges - Der zweite Prager Fenstersturz

5.) Charakter und Heere des Krieges

6.) Der Böhmisch - Pfälzische Krieg (1618 - 1623)

6.1.) Die Entscheidung - Schlacht am Weißen Berg

6.2.) Die Auswirkungen für Böhmen

6.3.) Weiterer Vorstoß der Liga nach Nordwestdeutschland

7.) Der Dänisch - Niedersächsische Krieg

7.1) Die Folgen des Krieges - das Restitutionsedikt

8.) Der Schwedische Krieg (1630 - 1635)

8.1.) Die Position Schwedens

8.2.) Das Eingreifen Gustav Adolfs

8.3.) Wallensteins Untreue und Ermordung

8.4.) Ausgang und Folgen

9.) Der Französisch - Schwedische Krieg (1635 - 1648)

9.1.) Die Position Frankreichs

9.2.) Das aktive Eingreifen Frankreichs

9.3.) Das Ende des Dreißigjährigen Krieges

10.) Der Westfälische Frieden (24. 10. 1648)

10.1.) Territoriale Veränderungen

10.2.) Konfessionelle Regelungen

10.3.) Die änderung und Spezifizierung der Reichsverfassung

10.4.) Europäische und welthistorische Bedeutung

11.) Die Folgen des Dreißigjährigen Krieges

Karte zum Böhmisch - Pfälzischen Krieg

Karte zum Dänisch - Niedersächsischen Krieg

Karte zum Schwedischen Krieg

Karte zum Französisch - Schwedischen Krieg

Quellennachweis

Der Dreißigjährige Krieg

... wird von 1618 (Prager Fenstersturz) bis 1648 (Westfälischer Friede) datiert.

Er begann als Religionskampf und endete als europäische Machtauseinandersetzung. In ihm entluden sich Spannungen zwischen katholischen und protestantischen Staaten, Landesstädten und Fürsten, Reichsstädten und Kaiser und u.a. zwischen Habsburg und Frankreich.

Der Dreißigjährige Krieg hatte auf Kosten von Reich und Kaiser den Aufstieg der Reichsstände zu selbstständigen Staaten beschleunigt und besiegelt und damit ein neues Staatensystem in Europa mitbegründet. Er war aber keineswegs eine innerdeutsche Angelegenheit zwischen Kaiser und Reichsständen, in die andere Mächte zwangsläufig miteinbezogen wurden, sondern von Anfang an ein Konflikt mit europäischer Dimension.

Außer Rußland nahmen direkt oder indirekt alle Staaten teil, nicht nur um von den >deutschen< Auseinandersetzungen zu profitieren, sondern im Dreißigjährigen Krieg kulminierten auch verschiedene internationale Konflikte, allen voran die Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und Habsburg bzw. Spanien und den Niederlanden. Es handelte sich gewissermaßen um den >ersten allgemeinen europäischen (Bürger -) Krieg< und einem politischen Konflikt, der aus den Gegensätzen der komplizierten wirtschaftlich - gesellschaftlichen Situation entstand.

1.) Politische und soziale Hintergründe

Zweifellos ging es im Dreißigjährigen Krieg um politisch - dynastische Probleme: um die Unterwerfung Böhmens durch Habsburg (1618), die den Krieg >auslösten<, dann um die >Wiederaufnahme< des Krieges zwischen den Niederlanden und Spanien nach dem Ende des Waffenstillstandes (1621) sowie um die Abwehr einer erneuten Großmachtbildung österreich durch Frankreich, und nicht zuletzt um die Expansion Schwedens im Zusammenhang der Auseinandersetzung mit Polen (seit 1630).

Was aber dem Krieg seine Dauer Härte und soziale Wirkung verlieh, war einmal das sozial - politische Konfliktpotenzial, das sich aus der Konfrontation zweier

>Gesellschaftskonzeptionen< ergab. Es ging um die Behauptung der ständischen Libertäten gegenüber den absolutistischen Ansprüchen, am eindeutigsten Fall Böhmens und der Niederlande, die wieder der Habsburger Monarchie unterworfen werden sollten, aber auch um das Verhältnis von Kaiser und Reichsständen. Insofern erreichte der Konflikt von Ständegesellschaften und absoluter Monarchie im Dreißigjährigen Krieg seinen Höhepunkt.

Zum anderen ging es um die Ausweitung der ökonomischen Basis der frühmodernen Staaten, da die Krise des 17. Jahrhunderts eine Verschärfung der Auseinandersetzung um die Verteilung der immer knapperen werdenden Ressourcen zwischen Volk und Adel als auch innerhalb der Führungsschichten bedingte. Habsburg bzw. Spanien konnten auf die Einnahmen aus Böhmen und den Niederlanden nicht verzichtenund auch Schweden versuchte mit der politischen Expansion im Ostseeraum vorallem seine ökonomischen Probleme zu lösen.

2.) Rolle und Bedeutung der Religion

Der Dreißigjährige Krieg zählt ohne Zweifel zu den frühzeitlichen gewaltsamen Auseinandersetzungen, in denen es wesentlich um die religiös - konfessionelle Selbstbestimmung ging.

Die katholische Kirche begann zu Anfang des 17.Jahrhunderts mit konzentrierten Aktionen gegen die Reformation vorzugehen. Die Parteien der Liga (katholisch) und der Union (protestantisch) waren als politisch - konfessionelle Bünde ein Ergebnis der gegenreformatorischen Offensive im Reich, die den Augsburger Religionsfriede in Frage stellte. Die Eingriffe Spaniens waren ebenso religiös - konfessionell legitimiert wie die Expansion Schwedens; stellte sich Gustav Adolf als Retter des deutschen Protestantismus dar, so stritt Spanien überall kompromisslos um die Wiederherstellung der katholischen Kirche, seinem universalen Herrschaftsanspruch entsprechend. Religion war sowohl die stärkste Legitimationsbasis für den universalen Herrschaftsanspruch auf katholischer (Spanien, österreich) wie auf protestantischer (Schweden, England) Seite, als auch das wirksamste Mobilisierungsmittel für das Volk, vor allem für die in die Defensive getriebenen Protestanten, die in Habsburg (Spanien) die Vormacht des Katholizismus, ja des Antichristen bekämpften.

Dennoch entstand der Krieg weder aus konfessionsspezifischen Ursachen, noch wurde er dominant von religiös - politischen Zielen geleitet. Im Gegenteil: Zu einer so engen Verbindung von Politik und Religion wie in der englischen Revolution kam es im Dreißigjährigen Krieg nicht. Es war nicht nur das Programm Richelieus, einem französischen Kardinal, Herzog und erstem Minister im Staatsrat, Politik und Religion zu trennen, bzw. die religiösen Kräfte eindeutig den politisch - staatlichen unterzuordnen, so daß er keine Bedenken trug, sich mit dem protestantischen Schweden, den protestantischen Niederlanden und dem deutschen Protestantismus gegen den katholischen Kaiser zu verbünden. Papst Urban VIII., der alles in seiner Macht stehende tat, um dem katholischen österreich und dem katholischen Spanien zu Schaden, gab seinen apostolischen Segen dazu. Schweden versuchte die deutsche Reformation mit Hilfe des katholischen Frankreich zu retten und zog auch gegen das protestantische Dänemark in den Krieg.

Die kleinen deutschen Fürsten zwischen Köln und Königsberg wechselten je nach Druck der Stärkeren oder nach Hoffnung auf schöne Beute mehrmals die Position. Selbst das Restitutionsedikt (s.S. ) von 1629 verfolgte nicht primär kirchlich - religiöse, sondern politische Interessen, indem es die kaiserlich katholische Position stärkte.

Zwar spielten anfangs religiöse bzw. konfessionsbedingte Konflikte (vor allem in der Habsburgischen Monarchie) eine Rolle; dass der Krieg aber ohne Unterstützung des Papstes verlief, der Westfälische Frieden sogar ohne den Papst geschlossen wurde, zeigt, dass der Dreißigjährige Krieg kein Religionskrieg war. So hat kein Ereignis so zur Säkularisierung der Politik beigetragen wie dieser nicht selten im Namen Gottes geführte Krieg. Zentral ging es um die Verteilung weltlicher politisch - ökonomischer Macht in Mitteleuropa.

3.) Ursachen für den Ausbruch des Krieges

Der Dreißigjährige Krieg begann eigentlich nicht erst mit der böhmischen Adelsfronde.

Ihr voraus gingen drei Konflikte, die eine künftige kriegerische Entwicklung bedrohlich ankündigten.

Der Zerfall der zentralen Herrschaftsgewalt des Kaisers schien in dieser Zeit unaufhaltsam. Es gab zwei Einrichtungen, die im bescheidenen Ausmaß von allen Ständen anerkannt wurden: Das Reichskammergericht und der Reichstag. Das Reichskammergericht schlichtete Streitigkeiten zwischen den Fürsten. Der Reichstag organisierte einzelne gemeinsame Unternehmen in der Innen - und Außenpolitik. Bald kam es zur Auflösung dieser höchsten Einrichtung im Staat, denn nach ständigen Streitereien verließen die protestantischen Stände sowohl das Reichskammergericht als auch den Reichstag. Nun erfolgte aufgrund ebensolcher konfessionspolitischer Verhärtungen im Reich, die den Reichstag fast lahmlegten, die Bildung konfessioneller Bündnisse. Die Gründung der protestantischen Union unter der Führung des Kurfürsten von der Pfalz beantworteten die Katholiken mit der katholischen Liga, die der bayrische Herzog zur straffen , antiprotestantischen Bastion - allerdings ohne österreich - ausbaute.

Der konfessionspolitische Gegensatz erreichte seinen ersten Höhepunkt, als der Streit um die Erbschaft Kleve - Jülich - Berg den Kaiser, Brandenburg, Neuburg Sachsen und nicht zuletzt Frankreich auf den Plan rief. Es bildete sich die den Dreißigjährigen Krieg bestimmende politische Konstellation. Ein Krieg wurde nur noch dadurch verhindert, dass Frankreich dem Kaiser drohte (es blieb dabei, da Heinrich der IV. 1610 ermordet wurde) und der Neuburger Pfalzgraf zum Katholizismus übertrat, wodurch die Teilung der Erbschaft unter Brandenburg und Neuburg die Zustimmung der anderen Parteien fand.

Ebenso konfliktgeladen war schließlich die innerhabsburgische Situation, die durch die österreichische Politik nach Absetzung Rudolfs II. (1611), der 1609 den Majestätsbrief erlassen hatte (Religionsfreiheit der böhmischen Stände), gegeben war. Sein Nachfolger und Bruder Matthias wurde zwar zum böhmischen König und römischen Kaiser gewählt, hatte aber keinen Erfolg die konfessionspolitischen Probleme im Reich zu lösen, außerdem blieb er kinderlos. Unter erheblichen Protesten der Böhmen, die erstmals die Umwandlung ihres Landes in eine Wahlmonarchie erwogen, und auch Spaniens kam es ohne Zustimmung der Stände zur Wahl des streng gegenreformatorisch gesonnenen Ferdinand II., der das böhmische Erbrecht von Philipp III. von Spanien übertragen bekam (Philipp III. erhält im Gegenzug dafür Anspruch auf das habsburgische Elsaß). In Ferdinands politischem Programm, einer Verbindung von strengem Katholizismus und absolutistischem Herrschaftsanspruch, lag der künftige Konflikt, der sich zum Dreißigjährigen Krieg ausweitete, bereits beschlossen.

4.) Ausbruch des Krieges - Der zweite Prager Fenstersturz

Der Böhmische Aufstand, mit dem allgemein der Beginn des Dreißigjährigen Krieges verknüpft wird, war eine typische Adelsrevolte gegen die Integration in die habsburgische Landesherrschaft. Er bekam seine Schärfe nicht nur durch seinen religiös - konfessionellen Gegensatz (protestantische Böhmen und katholisches Fürstenhaus), sondern auch durch seine Verbindung mit den Ständen der ganzen habsburgischen Monarchie, die, die >calvinistische Volkssouveränität< beschwörend, Ferdinand 1619 die Huldigung verweigert hatte. Der Konflikt zwischen Böhmen und Habsburg währte schon lange, trotz aller Konzessionen Rudolfs II. beruhigte sich die Lage nicht.

Der aufgestaute Zündstoff explodierte wieder einmal in Prag,in der Hauptstadt des reichen und kultivierten Böhmen, dessen eminente Bedeutung für einen funktionsfähigen Staatsverband im Donauraum die Habsburger mit Ausnahme Rudolfs II. stets fatal verkannt und das Land daher auch stets falsch behandelt haben.

Der Anlaß der rasch um sich greifenden verheerenden Auseinandersetzung, ein Streit um zwei Kirchen, war scheinbar belanglos, das auslösende Moment, der zweite Prager Fenstersturz, vorerst mehr kurios als katastrophal.

Die protestantischen Stände verlangten die in Aussicht gestellte Belohnung für ihre tätige Treue im Bruderzwist: die schon am 9. Juli 1609 im Majestätsbrief Kaiser Rudolphs II. verkündete Religionsfreiheit. Daran wollte sich der Hof in Wien aber nur vage erinnern. In der böhmischen Stadt Braunau an der Stege wurde der Bau einer evangelischen Kirche untersagt, in der Berwerksiedlung Klostergrab am Fuß des Erzgebirges eine bereits bestehende zugesperrt und beschädigt.

Eine Protestversammlung in Prag war die Folge: am 23. Mai 1618 sprachen etwa hundert Herren unter der Leitung des Grafen Jindrich Matthias Thurn bei den tschechischen Stadthaltern des Kaisers und Königs auf dem Hradschin vor. Nach einem erregten Wortwechsel warfen sie den GrafenWilhelm Slavata, den Grafen Jaroslav von Martinitz und den Geheimscheiber Philipp Fabrizius aus dem Fenster der alten Ratsstube in den zwanzig Meter tiefer gelegenen Burggraben.

Die Todgeweihten kamen mit ihrem Leben davon, da sie auf einem Komposthaufen zu Fall kamen. Philipp holte Hilfe, die Abgeordneten verließen lärmend die Burg. Der Dreißigjährige Krieg begann.

5.) Charakter und Heere des Krieges

Der Dreißigjährige Krieg war der erste totale Krieg, er war der erste Krieg, in dem sich große Massen bewegten, die ganze Landstriche überflutet, kahlgefressen und zerstört haben.

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts nahm die Zahl der Bevölkerung in Europa stetig zu und auch die Lebenserwartung stieg um einige Jahre. Doch die nach wie vor hoffnungslos zurückgebliebene Landwirtschaft konnte sie nicht mehr beschäftigen und eine Industrie, die neue Arbeitskräfte gebraucht hätte, war gerade erst und nur langsam im Entstehen. So kam der Krieg, der nicht mehr auf einer zum Schlachtfeld auserkorenen Wiese, sondern in mehreren Ländern gleichzeitig ausgetragen wurde, der großen Schar der armen Schlucker zunächst willkommen. Mitmarschieren und ein wenig mitzutun beim Transport, beim Kochen, beim Munitionieren, beim Plündern und Morden war zum alltäglichen Beruf geworden und nach und nach zum einzig möglichen.

Der Krieg hatte im weiten Umkreis Felder und Werkstätten verwüstet, man hätte, auch wenn man wollte, nichts anderes mehr tun können als mitziehen, mit dem Tod und in den Tod, um mit Glück und Gerissenheit am Leben zu bleiben. So erzeugte der Krieg den fortgesetzten und immer mehr ausgedehnten Krieg und so erzeugte er laufend seine kleinen und großen Nutznießer, die Horde der namenlosen Söldner, Schnapsbrenner, Flickschuster, Kanonenknechte, Marketenderinnen, Feldschere, Diebe, Musikanten und die namhaften Generäle, die gleichsam als Unternehmer und Profitmacher auftraten, allen voran Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein.

Da ihre Unterhaltung kostspielig war, blieben die Heere meist klein (etwa 25 000 Mann) und wurden ungern in einer Schlacht aufs Spiel gesetzt (Folge: Ermüdungskrieg). Die Feldzugsdauer richtete sich nach der Kriegskasse. Soldrückstände entpflichteten die Landsknechte, sie plünderten und drangsalierten die Bevölkerung. Es kämpften:

  1. Soldtruppen (kampferprobte Walonen, Flamen, Franzosen, Spanier, Italiener, Schotten und Iren) mit unterschiedlicher Bewaffnung (Spieß, Arkebuse, Pike) unter Söldnerführern (Mansfeld). Sonderform: das katholidsche Heer der Liga (Tilly)
  2. das spanische Heer mit disziplinierter Kampfesweise (>Spanisches Viereck<)
  3. das Heer Wallensteins: Ein schlagkräftiges Söldnerheer (20 000 bis zeitweilens 60 000 Mann) ohne konfessionelle Bindung, das von doppelt sovielen Zivilisten begleitet wurde.

Es herrschte eine strenge Lager und - Kriegszucht

(Zapfenstreich: die Sperrstunde im Lager und auf dem

Schlachtfeld, Bettruhe, geordnete und im großen Stil

durchgeführte Plünderungen, Verbot des Mitschleppens

allerlei Kram und Tand) aber Plünderungserlaubnis. Das

besetzte Land hatte alle Kriegslasten zu tragen, d.h.,

dass das besetzte Land ohne Gegenleistung für Sold,

Quartier und Verpflegung aufkommen musste, da

Wallenstein nach dem sich selbst auferlegten Grundsatz

"Der Krieg ernähre den Krieg" handelte. Die Söldner

bekamen pünktlich einen recht hohen Lohn bezahlt.

Die Versorgung der Truppen funktionierte bestens, da Wallenstein in erster Linie ein politischer Geschäftsmann, ein profunder Kenner der wirtschaftlichen Lage und einer der ersten Experten der Logistik war, ebenso baute er eine hochentwickelte Rüstungsindustrie auf. Er war aber kein genialer Feldherr oder Stratege, weswegen seine militärischen Operationen, zu langsam, zu umständlich und zu zersplittert, sich selten als erfolgreich erwiesen.

4. das nationale schwedische Heer mit beweglicher Kampfaufstellung und starker Feuerkraft und Feldartillerie unter der Führung von König Gustav II. Adolf. Es beherrschte die neuesten spanischen und niederländischen Taktiken, bestand nur zu geringem Teil aus Schweden und war dem Heer Wallensteins ebenbürtig.Es schlug sich anfangs für seinen König und den lutherischen Glauben, entartete später und wurde zum Schrecken des Krieges

6.) Der Böhmisch - Pfälzische Krieg (1618 - 1623)

Die böhmischen Stände bildeten nunauf einem Landtag eine Regierung von 30 Direktoren, die die Regierungsgewalt vorläufig übernahm. Jindrich Matthias Graf Thurn stellte in aller Eile eine Armee auf, der Bruch mit Habsburg war nun offen vollzogen.

Nach Kontakten mit böhmischen und mährischen Ständen gründeten die Aufständischen eine ständische Konföderation, die zwar nicht das Königtum abschafen wollte, aber alle Souveränitaätsansprüche einer Ständerepublik beanspruchte. Kaiser Ferdinand II. wurde von Böhmen nicht annerkannt die Habsburger abgesetzt. Ungarn machte unverzüglich mit. Dann erhoben sie den Führer der Union und protestantischen Monarchen, den Kurfürsten Friedrich von der Pfalz, zum König.

Dieser erhiehlt wegen seiner kurzen Herrschaft den Spottnamen >Winterkönig<.

Er regierte jedoch auch noch einen Sommer lang, wobei das Regieren zum Verdruß der böhmischen Stände hauptsächlich aus Bällen, Festmählern und Jagdpartien bestand. Graf Thurn zog gegen Wien und auch Gabor Bethlen, der Fürst von Siebenbürgen rückte mit seiner Streitmacht über Preßburg bis nach Schwechat vor. Sie konnten Wien aber nicht nehmen, da sie keine schweren Geschütze mitführten. Ferdinand erhielt von mehreren Seiten Unterstützung:

Die Verwandten aus Madrid schickten spanische Truppen aus Norditalien mit den furchterregenden Kosaken, Tirol und das katholischen Bayern (Maximilian I, Mitglied der Liga) unterstützten ihn ebenso wie der protestantische Kurfürst Johann Georg von Sachsen, der später zu den Gegnern wechselte.

6.1.) Die Entscheidung - Schlacht am weißen Berg

Im Herbst 1620 kam es dann zum Gegenangriff. Während Sachsen die Lausitz eroberte und spanische Truppen in die Pfalz einbrachen rückte eine katholisch - kaiserliche Armee von 25 000 kampferprobten Söldnern gegen Prag. Die Böhmen stellten hastig eine mit böhmisch und mährischem Kontingent verstärkte Truppe von Berufssoldaten von etwa 20 000 Mann in der Nähe von Prag auf. Doch diese meuterten, forderten ihren rückständigen Lohn und einen Vorschuß, schrieen Offiziere nieder und ignorierten Befehle. Disziplin und Kampfmoral sanken auf den Nullpunkt.

Am 8. November 1620 kam es auf dem 379 Meter hohen

Weißen Berg bei Prag zur Entscheidungsschlacht. Sie war

kurz und dauerte kaumlänger als eine halbe Stunde.

Unter der Führung des flämischen Edelmannes Johann

Tserclaes von Tilly, eines fähigen Generals, der

ausnahmsweise nicht um Beute und Titel, sondern für seine

katholische überzeugung in den Krieg zog und der

versuchte etwas Anstand und Menschlichkeit in den

schmutzigen Wirren des Dreißigjährigen Krieges zu

bewahren, errangen die Kaiserlichen einen leichten Sieg.

Friedrich von der Pfalz floh nach Holland.

6.2.) Die Auswirkungen für Böhmen

über Böhmen folgte ein bisher nichtgekanntes furchtbares Strafgericht: Die Hauptverschwörer wurden hingerichtet oder enteignet. Die Köpfe der 27 zum Tode verurteilten wurden nach damaligem Brauch auf der Karlsbrücke in Prag zehn Jahre lang ausgestellt. Wircklich entscheidend war die zielbewusste und gewaltsame Ablöse der böhmischen und mährischen Oberschicht: der einheimische Adel wurde entmachtet und enteignet, 53 Prozent des gesamten Grundbesitzes gingen an kaisertreue Familien meist nach dem Sieg am Weißen Berg eingewanderter Deutscher, österreicher und Flamen.

Etwa 120 000 Böhmen und Mähren verließen unter Zwang die Heimat. Die tschechische Sprache wurde zunehmend zurückgedrängt, in den lokalen Schaltstellen der Macht und in den sogenannten guten Gesellschaften sprach man zunehmend Deutsch. Die Rekatholisierung wurde von königlichen Komissionen rasch und unbeugsam vorangetrieben. Dies alles war die Grundlage für den Deutschen - Hass. Die am 10. Mai 1627 veröffentlichte "Verneuerte Landesordnung" nahm Böhmen und Mähren alle Rechte der ständischen Freiheiten bis auf das Recht des Landtages, der keine Anträge mehr stellen durfte, und der Steuerbewilligung. Böhmen erhielt ein absolutistisches Regiment und war fortan ein Erbland Habsburgs. Die Gesetzgebung oblag nun dem Herrscher und Verwaltungsbehörde des Landes, die Böhmische Höfkanzlei, wurde nach Wien verlegt.

Böhmen sank zu einer Provinz des österreichischen Habsburgerreiches herab.

6.3.) Weiterer Vorstoß der Liga nach Nordwestdeutschland

Der Sieg über die Böhmen verstärkte schlagartig die Position der Mächte, die zentral die gegenreformatorische Politik betrieben, und weckte Ansprüche, die zur raschen Ausweitung des Krieges über ganz Mitteleuropa führten. Der Kaiser forcierte mit der Niederwerfung der ständischen Bewegung in den österreichischen Erblanden den Ausbau seines absolutistischen gegenreformatorischen Regiments und legte den Grund zur absoluten Monarchie der Habsburger im südeuropäischen Raum.

Die katholische Liga hatte die Union aufgerieben (mit Bethlen Gabor kam es zum Abschluß des Sonderfriedens von Nikolsburg 1622) und drang nun weiter nach Nordwestdeutschland vor, was die norddeutschen Fürsten vorallem um ihren geistlichen Besitz fürchten ließ aber auch Schweden und die Niederlande provozierte: Tilly stürmte Heidelberg und siegte gegen Friedrichs Verbündete bei Höchst (20. 6. 1622), bei Wimpfen (6. 5. 1622) über Georg Friedrich von Baden und auch und in der Schlacht von Stadtlohn (6. 8. 1923) über Christian von Braunschweig. Westfalen und Niedersachsen wurden besetzt. Bayern erhielt die pfälzische Kurwürde und die Oberpfalz. Die Lausitz wurde an Sachsen verpfändet.

7.) Der Dänisch - Niedersächsische Krieg (1625 - 1629)

Das Vordringen der Armee der Liga, die Bedrohung der Niederlande durch spanische Truppen und vor allem die Rekatholisierungsversuche im Norden des Reiches

veranlassten König Christian IV. von Dänemark, Herzog von Holstein, in seiner Eigenschaft als Oberster des

Niedersächsischen Reichskreises, unterstützt durch England, die Niederlande und Frankreich in den Krieg einzugreifen.

Albrecht von Wallenstein, ein böhmischer Adeliger und

Herzog von Friedland, der 1606 vom Protestantismus zur

katholischen Religion übergetreten war und ursprünglich

Waldstein hieß, stellte Ferdinand II. aus eigenen Mitteln

ein 24 000 Mann - starkes Heer zur Verfügung. Ferdinand

ernannte ihn zum Generalissimus über alle kaiserlichen

Truppen im Reich und förderte ihn auch in Folge des Krieges, da er die kaiserliche Kasse nicht belastete. Wallenstein schlug nun den protestantischen Söldnerführer Ernst II. von Mansfeld an der Dressauer Elbbrücke (25. 4. 1626) und verfolgte ihn bis nach Ungarn (Neuhäusel). Tilly besiegte Christian IV. bei Lutter am Barenberg (27. 8. 1626) drängte den König gemeinsam mit Wallenstein nach Jütland zurück.

Wallenstein unterwarf Norddeutschland (Pommern, Brandenburg, Ostseeküste) bis auf Stralsund und wurde zum >Generlissimus der Baltischen und Ozeanischen Meere< ernannt, erhielt 1628 Mecklenburg zum Herzogtum und wurde Fürst von Sagan.

7.1) Die Folgen des Krieges - das Restitutuionsedikt

Um eine Verständigung zwischen Dänemark und Schweden, das derzeit außenpolitisch beschäftigt war, zuvorzukommen, schloß der Kaiser mit Christian IV., der keine andere Wahl hatte, den Frieden von Lübeck (22. 5. 1629). Christian IV. durfte zwar seinen Besitz behalten, doch musste er alle Bündnisse mit den deutschen Reichsfürsten aufkündigen und auf weitere Einmischung in den Krieg verzichten. Auf dem Hintergrund dieser neuen Machtstellung erließ der siegreiche Kaiser schon am 6. 3. 1629 das Restitutionsedikt, demzufolge alle geistlichen Gebiete, die nach 1552 in protestantischen Besitz gekommen waren, zurückgegeben werden sollte.

Doch mit dem Vostoß der katholischen Restauration nach Norddeutschland aktivierte Ferdinand einen Widerstand, mit dem er nicht gerechnet hatte: nicht nur den der protestantischen Reichsfürsten, sondern auch den der katholischen, die die Machtsteigerung des Kaisers, der auch versucht monarchisch - zentralistische Reichsverfassungsvorstellungen durchzusetzen, nicht hinzunehmen gewillt waren. Es formierter sich erstmals eine reichsständische Oopposition, die die Wende des Krieges insofern auslöste, als dass der Konflikt zwischen kathoöischer Liga und Kaiser offen ausbrach und dies dann Schweden und Frankreich veranlasste, in den Krieg einzugreifen.

Ein Erfolg des reichsständischen Widerstandes war es, dass auf dem Regensburger Kurfürstentag 1630 die Wahl von Ferdinands Sohn zum römischen Kaiser von der Absetzung Wallensteins, der den Hauptmachtfaktor von

Ferdinand darstellte, und der Verringerrung der kaiserlichen

Truppen abhängig gemacht wurde. Besonders starker Widerstand kam von Maximilian I. von Bayern, der im kaiserlichen Machtanstieg eine Gefährdung der ständisch - staatlichen Struktur des Reiches sah. Der Kaiser opferte tatsächlich seinen Feldherren, den er absetzte, und seine Armee, doch das genau zu dem Zeitpunkt, als König Gustav II. Adolf von Schweden, einer protestantischen Monarchie, in Vorpommern landete und in kurzer

Zeit Norddeutschland eroberte, was dem deutschen Protantismus neuen Auftrieb gab.

8.) Der Schwedische Krieg (1630 - 1635)

Das aktive Eingreifen der auswärtigen Mächt Schweden und später Frankreich entschied langfristig den Zusammenbruch der habsburgischen Koalition.Während es die militärische Macht Schwedens war, die den Lauf des Krieges bestimmte, lenkte Frankreichs Diplomatie die Einzelaktionen zu seinem Vorteil, im Sinne einer völligen Befreiung Frankreichs von der habsburgischen Vormacht.

8.1.) Die Position Schwedens

König Gustav II. Adolf, ein Politiker und Feldherr von großer, gewinnender Persönlichkeit, hatte in kurzer Zeit Schweden aus der Abhängigkeit Dänemarks und Polens geführt, zusammen mit dem Adel eine Modernisierung der Verwaltung eingeleitet und mit Hilfe niederländischer Unternehmer eine Rüstungsindustrie aufgebaut, so dass er zum Eingreifen in den mitteleuropäischen Krieg gut gerüstet war.

Bäuerliche Proteste kümmerten ihn ebensowenig wie die Angst der protestantischen Fürsten ihre Libertät zu verlieren.

Ohne Zweifel spielte die Bedrohung schwedischer Interessen durch den Vorstoß Wallensteins eine Rolle für den Eintritt in den Krieg, auch wünschte Gustav Adolf ernsthaft gegen den vorschreitenden Katholizismus den Protestantismus zu retten, doch vor allem ging es ihm um die Errichtung eines Ostseegroßreichs (Dominium maris Baltici), für dessen Aufbau Schweden bereits Livland und Preußen erobert hatte und nunversuchte die Ostseebesitzungen abzurunden.

Es lag nun im Interesse der ganzen antihabsburgischen Koalition, dass Schweden rasch mit Polen einen durch Richelieu vermittelten Waffenstillstand schloß und sich gegen den Kaiser wandte, wofür Gustav Adolf die volle Unterstützung des schwedischen Reichtags erlangte.

8.2.) Der Eingriff Gustav II. Adolfs in den Krieg

Am 4. 7. 1630 landete Gustav Adolf mit seinem Heer auf Usedom. Nach dem Fall des von Tilly belagerten Magdeburgs (20. 5. 1631), das Gustav Adolf nicht mehr retten konnte, schlossen sich ihm die protestantischen Reichsstände (Brandenburg, Sachsen) an, taten dies aber nur gezwungenermaßen, da sie um ihre Libertät bangten. Mit sächsischer Hilfe schlug er die Armee Tillys bei Breitenfeld in der Nähe von Leipzig (17. 9. 1631). Danach zog er durch Thüringen und Franken, befreite die Pfalz und schlug sein Winterlager in Mainz auf. Im Frühjahr 1632 stieß Gustav Adolf nach Süden vor und vernichtete die Armee der Liga unter Tilly im April in der Schlacht bei Rain am Lech. Tilly fiel.

Nun stand ihm ganz Süddeutschland offen. Während

Frankreich, drängte bis Wien vorzudringen, plünderten die

Schweden das ebenfalls mit Frankreich gegen den Kaiser

verbündete Bayern.Angesichts der drohenden Gefahr berief

der Kaiser Wallenstein erneut und erteilte ihm den Oberbefehl über die kaiserliche Armee. Zusätzlich stattete er ihn mit einer Sondervollmacht aus (>in absolutissima forma<), die dem General eine nahezu unumschränkte Vollmacht gewährte.

Wallenstein zwang Gustav Adolf zur Aufgabe eines Vorstoßes nach Wien und Oberdeutschlands, wo der schedische König sein Lager in Nürnberg hatte, und traf auf ihn in der Schlacht bei Lützen (16. 11. 1632). Diese endete unentschieden und führte zu keiner Entscheidung, doch Gustav Adolf fiel.

Die politische Leitung übernahm der Reichskanzler Oxenstierna, der zahlreiche protestantische Reichsstände unter seiner Führung im Heilbronner Bund (>für deutsche Libertät und zur Satisfikation Schwedens<) 1633 zusammenfasste. Er konnte aber die Spaltung der militärischen Führung zwischen Herzog Bernhard

von Sachsen - Weimar, Graf Horn und General Baner nicht

verhindern. Bernhard von Weimar eroberte die Oberpfalz und Bayern bis zur Donau.

8.3.) Wallensteins Untreue und Ermordung

Wallensteinhatte zwar Schlesien genommen, ließ Maximilian I. von Bayern aber im Stich und gab Süpddeutschland den Schweden preis. Der letztlich unberechenbare Feldherr mit seinem undurchsichtigen Verhalten und Taktieren verfolgte seine eigenen Interessen. Wallenstein führte eigenmächtig Friedensverhandlungen mit Schweden und Sachsen, da er den Krieg beenden wollte. Als erfahrener Unternehmer sah er richtig, dass die Kräfte erschöpft, die Länder ausgepresst waren und dass man daher keine eindeutige Entscheidung mehr herbeiführen könnte.

Er litt an Gicht, Malaria und einem widerspenstigen Magen und wollte seine Reichtümer genießen. Einer der Unterführer und Kapitän der Leibgard meldeten Ferdinand II. Wallenstein wolle das Habsburg entmachten, das Heilige Römische Reich auseinanderreißen und Mitteleuropa unter seiner Herrschaft in neue Staaten aufteilen. Sicherlich schmiedete Wallenstein antikaiserliche und hochverräterische Pläne, doch seine Funktion als Söldnerführer gab ihm kaum die Möglichkeit, selbsttätig politisch zu werden.

Für eine wie immer geartete Militärdiktatur war im Reich 1634 keine Möglichkeit vorhanden. Mit dem Hintergedanken Wallenstein zu beseitigen erließ der Kaiser ein Proskriptionspatent wegen >meineidiger Treulosigkeit und barbarischer Tyrannei< gegen Wallenstein, welches quasi ein Freibrief für den Mord war, der letztlich einer Verhaftung und einem Prozess vorgezogen wurde. Die schottischen und irischen Offiziere, die Wallenstein in der Nacht des 25. Februar 1634 überrumpelten und der irische Hauptmann Deveroux, der ihn mit einem langen zweischneidigen böhmischen Spieß tötete, handelten auf eigene Faust und wurden nicht vom Hof in Wien beauftragt.

8.4.) Ausgang und Folgen

In der Schlacht bei Nördlingen (6. 9. 1634) feierten dann die kaiserlichen Truppen einen

ebenso überraschenden wie überragenden Sieg über die Schweden unter Bernhard von Weimar und General Horn und gewannen so Süddeutschland wieder zurück. Diese

Niederlage führte auch zur Auflösung des Heilbronner Bunds, die evangelischen Fürsten fielen wieder von Schweden ab. Als Versuch einer Reichsbefriedung kam es am 30. 5. 1635 zum Frieden von Prag, der zwischen dem Kaiser und Johann Georg I. von Sachsen geschlossen wurde und dem später fast alle Reichsstände beitraten.

Der Kaiser verzichtete auf die Durchführung des Restitutionsedikts und erhielt um das Reich von auslänmdischen Truppen zu säubern den Oberbefehl über eine Reichsarmee, den zu unterstützen sich aber fast alle Reichsfürsten weigerten, da sie fürchteten, dass Ferdinand seinen Sieg ausnützen würde um das territorial - staatliche Reich spätestens jetzt in eine absolutistische Monarchie umzuwandeln.

Diese Sorge war und blieb unbegründet. Es zeigte sich auch währened des ganzen Dreißigjährigen Krieges eine eher >konservative Tendenz<, die bei den altüberkommenen Verhältnissen in rechtlicher und sozialer Hinsicht beharrte. Trotz der gestärkten Position Ferdinands II. unter anderem durch den Verzicht der Reichsstände auf das Bewaffnungs - und Bündnisrecht (ius armorum und ius foederis) kam es zu keinem endgültigen Frieden im Reich, sondern zu einer weiteren internationalen Ausdehnung des Krieges, bei der der Reichskonsens schnell wieder zerfiel.

9.) Der Französisch - Schwedische Krieg (1635 - 1648)

9.1.) Die Position Frankreichs

Wie Schweden hatte Frankreich den Aufstieg der kaiserlichen Macht verfolgt. Aber bis 1629/1630 war es gebunden durch die Auseinandersetzung mit den Hugenotten (Protestanten) und Aristokraten. Dann schloß es seinerseits Bündnisse mit Holland, setzte sich für Italien ein und unterstützte Schweden (Vertrag am Bärenwalde 23. 1. 1631) und Bayern finanziell, andererseits rückte es mit der Besetzung Lothringens und des Elsaß seine Grenzen nach Osten vor. Frankreich richtete sich vor allem gegen

Spanien und war deswegen erst an Friedensverhandlungen

interessiert, als Spanien durch den Abfall Portugals und den

Aufstan in Katalonien erheblich geschwächt war.

Es verfolgte unter Richelieu und seinem Nachfolger ein klares Kriegsziel.

Landerwerb spielte eine untergeordnete Rolle. Mit

verschiedenen Bündnissen und Angriffen versuchte es, mit

geringen Mitteln den katholischen Block in Deutschland

aufzubrechen und die Reichsstände mit Unterstützung

Schwedens gegen den Kaiser aufzubringen. Entscheidend war die Zerstörung der habsburgischen Vormachtstellung und die Begründung der Hegemonie Frankreichs auf der Grundlage eines weit gespannten Bündnisnetzes. Daß Frankreich trotz enormer innenpolitischer Schwierigkeiten seine Ziele konsequent verfolgen konnte, verdankte es der Zähigkeit und realistischen Kriegspolitik Richelieus.

9.2.) Das aktive Eingreifen Frankreichs

Offen griff Frankreich nun nach dem Sieg der kaiserlichen Armee bei Nördlingen wegen der drohenden übermacht Habsburgs und aus Interesse des Staates in den Krieg ein und erklärte nach Spanien (19. 5. 1635) auch dem Kaiser (18. 9. 1635) im Bündnis mit Bernhard von Weimar (Vertrag von Saint - Germain - en - Laye; 27. 10. 1635) den Krieg. Der Krieg wurde nun an zwei Fronten geführt: Im Gebiet von Sachsen und Böhmen einerseits und in Oberdeutschlandandererseits.

Der schwedische Feldherr Baner errang einen Sieg über die Kaiserlichen bei Wittstock (4. 10. 1636). Mit Kaiser Ferdinand III. wuchs nach seines Vaters Tod (15. 2. 1637) inzwischen zwar die allgemeine Friedensbereitschaft, doch das neue französisch - schwedische Bündnis 1638 verlängert Krieg und Kriegsleiden der Bevölkerung.

Bernhard von Weimar erobert mit Siegen über die kaiserliche Armee bei Rheinfelden (3. 3. 1638) und Breisach (17. 11. 1638) das Herzogtum Elsaß. Baners Nachfolger Torstenson siegte bei Breitenfeld (2. 11. 1642). Nach Bernhard von weimars Tod an Pocken wurde das Vordringen der Franzosen durch einen Sieg der bayer. Generäle Johann von Werth und F. von Mercy bei Tuttlingen (24. 11. 1643) gestoppt. In den letzten beiden Kriegsjahren 1644 - 1645 wurde im wesentlichen die Linie Schweinfurt - Donauwörth zum Kriegsschauplatz, aber auch Dänemark war noch einmal in einen erfolglosen Krieg gegen Schweden verwickelt. Als bald kaum noch jemand wusste, wie die Fronten verliefen und welche Ziele verfolgt wurden, zudem das militärische Potential endgültig erschöpft war und das Elend wuchs, aber auch alle Beteiligten enorme innenpolitische Schwierigkeiten hatten, steigerte sich der Friedenswille.

Schließlich fanden die ersten Friedensverhandlungen 1644 in Osnabrück und Münster statt, doch der Krieg ging noch unerbittlicher als zuvor weiter, da jeder seine Verhandlungsposition verbessern wollte, auch wenn gleichzeitig alle Staaten einen sicheren und dauerhaften Frieden wollten. Es folgten französisch - schwedische Siege bei Alerheim durch Turenne und beim Marsch auf Wien bei Jankau (6. 3. 1645) durch Torstenson.

9.3.) Das Ende des Dreißigjährigen Krieges

Als kaum noch kampffähige Regimenter vorhanden waren, kaum noch Lebensmittel gefunden wurden, fast keine Pferde und Fuhrwerke aufzutreiben waren, geschweige denn lebensnotwendige Dinge für das Geschäft mit dem Tod wie Pulver und Blei, beendete im Jahre 1645 ein schwedisch - französischer Zangengriff auf Bayern den Krieg. „Dieser Krieg ", sagte Kurfürst Maximilian von Bayern, „ist nicht beendet worden, er ist verreckt“. Der kommende Westfälische Friede galt zwar für Frankreich, Schweden und das Heilige Römische Reich, schloss eine Konfliktlösung zwischen Frankreich und Spanien bzw. Schweden und Polen nicht ein. Somit endete der Krieg, der als Dreißigjährige Krieg in die Geschichte eingegangen ist, eigentlich erst nach dem Pyrenäenfrieden (1659) und den Verträgen von Kopenhagen und Oliva (mit Polen 1660) zwölf Jahre später.

10.) Der Westfälische Frieden (24. 10. 1648)

Der westfälische Friede hat eine lange und komplizierte Vorgeschichte. Zu ersten Friedensverhandlungen kam es bereits 1630/1631, dann nahmen 1636 wieder spanische, französische, kaiserliche und dänische Gesandte Kontakte auf. Stärkstes Interesse an einem baldigen Friedensbeschluß besaßen die Reichsfürsten, am wenigsten wollte Frankreich einen frühzeitigen Friede, sondern suchte die völlige Niederlage Spaniens und bot deswegen alle Kräfte auf, seine Verbündete, vor allem Schweden, immer wieder zu aktivieren. Beriets lange stand auch fest, dass der Frieden nur mit ausländischen Staaten geschlossen werden konnte und dass dabei sowohl konfessionelle wie verfassungsrechtliche Problem des deutschen Reiches gelößt werden mussten.

Vier Jahre (1644 - 1648) langwieriger Verhandlungen dauerte es, bis die drei Gruppen (der Kaiser, Frankreich und Schweden mit ihren jeweiligen Verbündeten) sich einigen konnten. Der Westfälische Friede wurde auf einem seit 1643 tagenden Friedenskongreß ausgehandelt. Am 24. 10. 1648 unterzeichneten dann 148 Gesandte zur Beendigung des Dreißigjährigen Krieges die zwischen dem Kaiser und Frankreich (und seinen Verbündeten) beschlossen Verträge in Münster, und die zwischen dem Kaiser und Schweden (und seinen Verbündeten) beschlossen Verträge in Osnabrück, denen sich auch die Reichsstände durch Unterzeichnung anschlossen. Diesem Friedensvertrag war ein Friede zwischen Frankreich und Spanien (30. 1. 1648, Friede von Münster) vorausgegangen, der nun wieder bekräftigt wurde.

Der westfälische Friede war zugleich europäische Friedensordnung und Reichsgrundgesetz, wobei beide Bestandteile untrennbar miteinander verzahnt waren: Die Reichsverfassung war jetzt Teil des europäischen Staats - und Völkerrechts. Die beiden Garantiemächte Frankreich und Schweden hatten bedeutende territoriale Gewinne gemacht und stiegen zu europäischen Vormächten auf, Spanien verlor die Niederlande und seinen Rang als europäische Hegemonialmacht. Die deutschen Fürsten erhielten die volle Landeshoheit sowie das Bündnisrecht untereinander wie auch mit außerdeutschen Staaten.

10.1.) Territoriale Veränderungen

Die Schweiz und die Vereinigten Niederlande erhielten die vollen Souveränität und schieden somit aus dem Reichsverband aus.

Frankreich erhielt von Habsburg die Bistümer Metz, Toul, und Verdun, die damit ebenfalls aus dem Reichsverband ausschieden. Weiters erhielt Frankreich die Landgrafschaft Ober - und Unterelsass, den Sundgau und die Landvogtei über zehn elsässische Reichsstädte (nämlich Hagenau, Colmar, Schlettstadt, Weißenburg, Landau, Oberehnheim, Rosheim, Münster im St. Gregoriental, Kaysberg und Türkheim), die Breisach und Pinerolo sowie das Besatzungsrecht in Philippsburg, somit also die Rheingrenze, die durch die Brückenköpfe Breisach und Philippsburg gesichert war.

Schweden erhielt Vorpommern mit der Odermündung mitsamt den Inseln Rügen, Usedom und Wollin (Dadurch erlangte Schweden auch die Kontrolle über die Mündung der Weser, Elbe und Oder.), Gartz, Damm, Gollnow, Wismar, das Erzbistum Bremen und das Bistum Verden als Reichslehen unter dem Titel des Herzogtums mit Sitz und Stimme im Reichstag.

Brandenburg erhielt Hinterpommern und Cammin, die Bistümer Halberstadt und Minden, die Grafschaft Hohenstein und die Anwartschaft auf das Erzbistum Magdeburg.Mecklenburg erhielt die Bistümer Schwerin und Ratzeburg.

Kursachsen erhielt die Ober - und die Niederlausitz als erbliches böhmisches Lehen (seit 1635 in Pfandbesitz).

Bayern erhielt die Oberpfalz

Alle Reichsfürsten kamen bis auf wenige kleine änderungen wieder in den Besitz ihrer Herrschaft in dem aus 236 Teilstaaten bestehnden Heilige Römische Reich.

10.2.) Konfessionelle Regelungen

Der Augsburger Religionsfriede (1555) wurde erneuert und anerkanntund auf die Kalvinisten als dritte Konfession ausgedehnt. Damit wurde eine wesentliche Grundlage für religiöse Toleranz und Religionsfreiheit geschaffen. Der Grundsatz (cuius regio, eius religio; Die Reichsstände konnten die Religionszugehörigkeit ihrer Untertanen bestimmen, wer sich weigerte, konnte nach dem Verkauf seines Hab und Guts auswandern) wurde zwar beibehalten, doch das Jahr 1624 (sog. Normaljahr) als Richtlinie für die Rückerstattung des Glaubens und der geistlichen Besitzverhältnisse verwendet:

Der Besitzstand der geistlichen Güter und die konfessionellen Verhältnisse sollten aufrechterhalten bleiben oder so wiederhergestellt werden, wie sie am 1.Jänner 1624 bestanden hatten. Das Normaljahr schränkte das Grundrecht entscheidend ein, beendete sowohl die Gegenreformation als auch die evangelische Säkularisationen und bestimmte im Wesentlichen die Religionsverhältnisse im Heiligen Römischen Reich. Dem Corpus Catholicorum wurde im Reichstag ein gleichberechtigter Corpus Evangelicorum gegenübergestellt, ebenfalls wurden alle Reichsbehörden paritätisch besetzt. Die Säkularisierung der Politik, wie sie sich im Dreißigjährigen Krieg durchgesetzt hatte, kam dem Religionsfrieden entgegen, der auch die Zeit des Konfessionalismus beendete.

10.3.) Die änderung und Spezifizierung der Reichsverfassung

Die Reichsstände erhielten die volle Landeshoheit bestätigt und dazu das Recht Bündnise untereinander und mit auswärtigen Mächten zu schließen, die sich jedoch nicht gegen den Kaiser und Reich richten durften. Der Kaiser wurde bei den Reichsgeschäften und der Gesetzgebung im Heiligen Römischen Reich an die Zustimmung der Reichsstände gebunden, zu denen neben Kurfürsten und Fürsten nun auch die Reichsstädte traten; damit verlagerte sich der politische schwerpunkt eindeutig in die Territorien. Die Außenpolitik des Reichsoberhauptes wurde an die Zustimmung des Reichstages gebunden.

Der Kaiser verlor somit das Recht an den Reichstag, allein über Krieg und Frieden, militärische und außenpolitische Dinge zu entscheiden. Der Westfälische Friede beendete nun den langen Kampf zwischen Kaiser und Reichsständen zu deren Gunsten, wobei die reichsständische Libertät nicht zuletzt auch im Interesse auswärtiger Mächte auf Kosten der kaiserlichen Reichsgewalt gestärkt wurde.

Bayern behielt die 1623 gewonnene pfälzische Kurwürde; für die Pfalz wurde eine neue Kur geschaffen

10.4.) Europäische und welthistorische Bedeutung

Mit seiner Betonung staatlicher Souveränität und zwischenstaatlicher Kooperation begründete der Westfälische Frieden eine neue europäische Ordnung prinzipiell gleichberechtigter Staaten. Eine Konfliktlösung gelang erstmals durch Verhandlung. Zum anderen ist die Festschreibung einer staatlichen Ordnung, eines Staatensystems, anzuführen, in dem ausschließlich nur die Adelswelt, die ja auch das Friedenswerk selbst betrieb, politisches Gewicht besaß und in der ständische, bürgerliche oder bäuerliche Bewegungen kaum noch eine Rolle spielten. „Der Dreißigjährige Krieg bildete den Höhepunkt innerfeudaler Führungskämpfe, die objektiv auf die Reorganisation der politischen Adelsmacht abzielte (M. Radlkofer).“ Sogesehen stellt der Westfälische Friede kein revolutionelles Werk dar, das die sozial - politischen Strukturen Europas grundlegend geändert hätte, sondern war im Gegenteil ein Element der Neuorganisation aristokratischer Herrschaft.

11.) Die Folgen des Dreißigjährigen Krieges

Die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Folgen des Dreißigjährigen Krieges für das Heilige Römische Reich waren verheerend. Das Elend ging aber nicht nur auf die unmittelbaren Kriegseinwirkungen zurück, sondern auch auf gewaltsame Kontributionen, Plünderungen umherschweifender Söldner und auf steuerliche Ausbeutung durch die kriegsführenden Staaten, unter denen ebenso die Untertanen Spaniens und Frankreichs litten, die den Krieg mitbezahlten. Ganze Landschaften wurden verwüstet, im Reich beliefen sich die Bevökerungsverluste auf rund 40% auf dem Land, und in den Städten auf ca. 33% auch wenn die Kriegsschauplätze wechselten und manche Gebiete den Feind niemals sahen. In den am härtesten betroffenen Gebieten (Pommern, Mecklenburg, nördliches Brandenburg, Schlesien, Mittel - und Südwestdeutschland) überlebten nur rund ein Drittel der Bevölkerung.

Dieser Bevökerungsrückgang wurde erst im 18. Jahrhundert wieder aufgefangen. Durch diesen ergaben sich deutliche soziale Umschichtungen mit weit reichenden Veränderungen in der Wirtschaftsstruktur (weniger landwirtschaftliche Anbaufläche, geringerer Viehbestand, Rückgang von Handel und Gewerbe, Besitzumschichtungen). Der im und vor allem nach dem Dreißigjährigen Krieg feststellbare wirtschaftliche Niedergang des Reiches hatte sich bereits im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts abgezeichnet und wurde durch den Krieg nur verschärft der Rückgang des Gewerbes wie vor allem des Bergbaus war wahrscheinlich verknüpft mit der Verlagerung des ganzen okonomischen Schwerpunktes und des internationalen Handels, von dem insbesondere Süddeutschland profitiert hatte, vom Süden nach Norden. Der Wiederaufbau des Landes verlangte nach staatkichem Schutz und zentraler staatlicher Planung, wodurch die Entwicklungzum neuzeitlichen Territorialstaat absolutistischer Prägung beschleunigt wurde. Allerdings kamen auch hier Entwicklungen zu einem Abschluß, deren Beginn weit vor 1618 lag.

Trotz allerAuflösungserscheinungen behielt das Reich eine gewisse politische Bedeutung als Rechtsverband und lockerer Rahmen für die Vielfalt seiner staatlichen Gebilde und blieb ein wesentlicher Bestandteil des europäischen Staatensystems. über den Kaiser blieb es aber im französisch - habsburgischen Gegensatz und Konflikt einbezogen. Durch die Beschränkung des Hauses Habsburg auf seine österreichischn, ungarischen und böhmischen Stammlande - sieht man vom Kaisertum ab - richtete es seine politischen Interessen auf Dauer nach Südosten. Neben dem überkonfessionelen Staatsraisondenken, das nun eine geschickte Diplomatie und Bündnispolitik verlangte, setzte sich auch die Idee eines Gleichgewichts der Mächte durch.

Der Dreißigjährige Krieg unterband viele kulturelle Entwicklungen, doch auch die sogenannte geistige Armut Deutschlands im 17. Jahrhundert war keine unmittelbare Folge des Krieges. Im Gegenteil, während gerade in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts das intellektuelle Leben unter dem Druck reformatorisch - gegenreformatorischer Auseinandersetzungen zu verkümmern schien, erlebte das künstlerische, literarische und wissenschaftliche Deutschland eine beträchtliche Blüte (Schütz, Grimmelshausen, Gryphius, Böhme, Kepler) So stellte der Dreißigjährige Krieg jedenfalls keinen Bruch, weder in der kulturellen, ökonomischen noch politisch - staatlichen Entwicklung dar. Prozesse, deren Anfänge weit ins 16. Jahrhundert hineinreichten, erlebten maximal eine Verhärtung oder Beschleunigung, wie z.B. die Säkularisierung von Politik und Staat, das Unabhängigkeitsbestreben deutscher Territorien von der kaiserlichen Vormachtstellung und die hegemoniale Stellung Frankreichs auf Kosten Spaniens.

Quellennachweis:

  • Brockhaus Enzyklopädien / F. A. Brockhaus Leipzig - Mannheim Band 3, 4, 5, 7, 9, 11, 13, 14, 16, 18, 22, 23, 24
  • Stephan Vajda: Felix Austria - Eine Geschichte österreichs / Ueberreuter - Wien
  • Richard van Dülmen: Weltgeschichte - Entstehung des frühzeitlichen Europa 1550 - 1648 / herausgegeben von Richard van Dülmen
  • Hagen Schulze, Ina Ulrike Paul: Europäische Geschichte - Quellen und Material / Bayrischer Schulbuchverlag - München
  • Hermann Kinder, Werner Hilgemann: dtv - Atlas ; Weltgeschichte Band 1 Von den Anfängen bis zur französischen Revolution / Deutscher Taschenbuchverlag
  • Scheipl, Scheucher, Wald, Lein: Zeitbilder - Geschichte und Sozialkunde Band 6 / öBV Pädagogischer Verlag Wien

+: Gute Gliederung, umfangreich in der Darstellung, zeigt die Hintergründe des Krieges abseits des religiösen Problems und die Folgen.

-: Statt Quellen spricht man von Literatur.

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