Die Parteien im Kaiserreich

Beschreibung / Inhalt
Das Dokument behandelt die Entwicklung und Geschichte der Parteien im deutschen Kaiserreich. Dabei werden wichtige Ereignisse, Prozesse und Veränderungen aufgeführt, die zur Entstehung, Festigung und Mobilisierung der verschiedenen Parteien führten.

Zu Beginn wird die Entstehung der Parteien und des Parteienbegriffs im 18. und 19. Jahrhundert beschrieben, ausgehend von den ersten unorganisierten Gesinnungsgemeinschaften (Konservativismus, Liberalismus), die im Zusammenhang mit der französischen Revolution und der Aufklärung entstanden. In den 1830er Jahren entstanden daraus Bewegungen, die sich auf bestehende Landtage begrenzten.

Die Revolution von 1848 führte zur Entstehung des 5-Parteiensystems, das aus Radikal-Demokraten (linksliberale), Liberalen (Nationalliberale), Konservativen, dem Katholizismus (Zentrum) und einer sozialen Bewegung bestand.

In den folgenden Jahren festigte sich das Parteiensystem und entwickelte sich weiter bis 1875. Dabei spielten Ereignisse wie die Lockerung der politischen Aufsicht und Zensur, der Verfassungskonflikt und die Gründung verschiedener Parteien eine Rolle. Die Trennung zwischen proletarischer und bürgerlicher Demokratie begann bereits in den Jahren 1848/49 und war erst in den frühen 1870er Jahren beendet.

Zwischen 1867 und 1890 wurde die Politik gemeinsam von Bismarck und der Nationalliberalen Parlamentsmehrheit getragen. In dieser Zeit wurden wichtige politische Entscheidungen getroffen, wie die Beseitigung staatlicher Schranken für wirtschaftliche Betätigung, der Kulturkampf und die Sozialgesetzgebung. Bismarck änderte seine politische Strategie Ende der 1870er Jahre in Richtung konservativer Wirtschafts- und Innenpolitik, was zu einer Stärkung der Konservativen und einer Schwächung der Nationalliberalen führte.

Ab 1890 begann die Mobilisierung der Massen und die Politisierung der Bevölkerung. Dies führte zur Stärkung der Gewerkschaften, zur Ausweitung der bürgerlichen Parteien zu Massenorganisationen und zur Einflussnahme der Agrarverbände. Im selben Zeitraum kam es zum Aufschwung antisemitischer Parteien, der Massenpresse und der Frauenbewegung.

Das Dokument zeigt, dass das deutsche Parteiensystem im Kaiserreich von ständigen Veränderungen, Mobilisierung und Anpassung an die verschiedenen sozialen und politischen Entwicklungen geprägt war.
Direkt das Referat aufrufen

Auszug aus Referat
Die Parteien im Kaiserreich I. Entstehung der Parteien und des Parteienbegriffes Ende 18. Jh. Entstehung der ersten unorganisierten Gesinnungsgemeinschaften (Konservativismus, Liberalismus) im Zusammenhang mit der frz. Rev. und der Aufklärung 1830er Aus den Ideen werden Bewegungen die sich auf bestehende Landtage (Baden) begrenzen Ende der 1830er Entstehung des polt. Katholizismus (Konsequenz aus Auseinandersetzungen zwischen dem preuß. Staat und der Kölner Erzdiozöse 1840er Abspaltung der Radikalliberalen (Demokraten) Aufkommen von soz. Bewegungen II. Revolution von 1848 Entstehung des 5-Parteiensystems Festigung des 5-Parteiensystems mit Fraktionen innerh. und polt. Vereinen außerhalb der Parlamente: Radikal-Demokraten (linksliberale): Anhänger: Schriftsteller, Rechtsanwälte, Lehrer, Handwerker, Händler, untere Beamte Ziele: Volkssouveränität, Mehrheitsherrschaft, allg. Gleichheit, konst. Monarchie od. Republik Liberale (Nationalliberale): Anhänger: Akademiker, wirtschaftliches Großbürgertum Ziele: Verfassungsstaat, Grundrechte Konservative: Ziele: Adel, Großgrundbes., Offz., hohe Beamte, gr. Teile der Bauernschaft, prot. Geistliche Anhänger: Gegner der Nationalbewegung Erhaltung des Status quo, Verfassungsstaat mit uneingeschränkter monarchischer Autorität und eingeschränkten Rechten des Parlaments gegen gleiches Wahlrecht Katholizismus (Zentrum): Ziele: Gegen Bevormundung des Staates, gegen Liberalismus mit Vernunftglauben Soz. Bewegung: Ziele: Gegen Privateigentum, ...
Direkt das Referat aufrufen