Der Deutsche Bund (1848-1866)

Beschreibung / Inhalt
Das Dokument beschreibt die Gründung des Deutschen Bundes im Jahr 1815 und seine Entwicklung bis zum Jahr 1866. Es werden die verschiedenen Interessen der europäischen Großmächte, österreich und Preußen sowie der deutschen Mittel- und Kleinstaaten an einer neuen politischen und staatlichen Ordnung Deutschlands beschrieben. Die Bundesakte legte die Grundzüge der neuen Organisation Deutschlands fest und der Deutsche Bund war ein beständiger Staatenbund, dessen Zweck die Erhaltung der äußeren und inneren Sicherheit Deutschlands und der Unabhängigkeit und Unverletzbarkeit der einzelnen deutschen Staaten war. Der Deutsche Bund hatte weder ein Oberhaupt noch eine Exekutive (Bundesregierung), eine Volksvertretung (Parlament) fehlte ebenso wie ein oberstes Bundesgericht. Die Einzelstaaten blieben in ihren inneren Verhältnissen souverän und durften sogar Bündnisse mit fremden Staaten abschließen.

Beschrieben wird auch, dass eine Weiterentwicklung des Bundes scheiterte daran, dass die Bundesversammlung auf Drängen des österreichischen Staatskanzlers Klemens Lothar Wenzel Fürst von Metternich seit 1819 einen reaktionären Kurs einschlug. Die Karlsbader Beschlüsse, die von der Bundesversammlung am 20. September 1819 beschlossen wurden, verboten die Burschenschaften, unterstellten die Universitäten einer ständigen polizeilichen Überwachung, führten die Zensur im gesamten Deutschen Bund ein, setzten eine Zentraluntersuchungskommission zur Ermittlung von „revolutionären Umtrieben“ ein und schufen eine Exekutionsordnung, die es dem Bund erlaubte, militärisch in den Einzelstaaten zu intervenieren. Mit der Errichtung des Metternichschen Diktatursystems in Deutschland wurde der Deutsche Bund zu einem bevormundenden Polizeistaat.

Die nationaldemokratische Opposition wuchs, und der Deutsche Bund sah sich in den Jahren nach 1830 zunehmend mit Verachtung konfrontiert. Die radikale Opposition wollte das System des Deutschen Bundes auf revolutionärem Wege beseitigen. Das Signal zu einem allgemeinen Volksaufstand sollte von einem Angriff auf die Bundesvertretung ausgehen. Der Deutsche Bund reagierte darauf mit Einschränkungen der bürgerlichen Rechte und ausgedehnten Verfolgungsmaßnahmen gegen Liberale und Demokraten.

Insgesamt zeigt das Dokument die verschiedenen Interessen am Deutschen Bund und seine Entwicklung von einem stabilen Staatenbund zu einem bevormundenden Polizeistaat. Es skizziert auch den wachsenden Unmut und Widerstand gegen den Deutschen Bund, der schließlich im Jahr 1866 endete.
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Auszug aus Referat
Der Deutsche Bund (1815-1866) Die deutschen Staaten werden unabhängig und durch ein föderatives Band miteinander verbunden sein. Mit diesem Satz wurde nach der Niederringung Napoleons durch die europäischen Mächte im Ersten Pariser Frieden vom 30. Mai 1814 eine Vorentscheidung über die zukünftige staatliche Form Deutschlands getroffen. Nachdem das alte Heilige Römische Reich Deutscher Nation unter dem Ansturm des revolutionären Frankreich 1806 endgültig zusammengebrochen war und die damit verbundene territoriale Flurbereinigung in Mitteleuropa die jahrhundertealten Verhältnisse völlig umgewälzt hatte, ging es nun um die Schaffung einer neuen politischen und staatlichen Ordnung. Dabei waren verschiedene Interessen zu berücksichtigen: die europäischen Großmächte legten Wert auf ein stabiles, aber nicht zu starkes Deutschland, das in der Mitte Europas das Gleichgewicht der Mächte (balance of powers) gewährleisten sollte; die beiden deutschen Vormächte österreich und Preußen strebten danach, ihren jeweiligen Einfluß in Deutschland zu festigen und nicht ins machtpolitische Hintertreffen zu geraten; die deutschen Mittel- und Kleinstaaten wollten einerseits ein einiges Deutschland als Schutzmacht nach außen, waren aber andererseits bemüht, ihre staatliche Existenz und ihre Souveränität im Innern möglichst ungeschmälert zu bewahren; schließlich meldete sich auch noch die deutsche öffentlichkeit zu Wort, die, angeregt durch das nationale und liberale Pathos der Freiheitskriege, ...
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