Haydn, Joseph Symphonie in G-Dur Nr. 94
Referat
09.01.99
Analyse der Exposition des ersten
Satzes der Symphonie
in G- Dur Nr. 94
von Josef Haydn (1732- 1809)
Die Exposition beginnt mit dem ersten
Thema. Der Hauptgedanke wird zuerst nur in den Violinen vorgestellt und durch
das plötzlich einsetzende Restorchester ausgeweitet (ab Takt 21). Die
Violinen behalten aber die führende Stimme. Ende Takt 38, Anfang Takt 39
befindet sich eine Generalpause, die die Überleitung einleitet. Diese
beginnt mit einer Wiederholung des Hauptmotivs der Violinen, diesmal ist
allerdings auch eine Oboenstimme vorhanden, welche das Thema aber nur sehr
gering beeinflußt. Nach dem plötzlichen Orchestereinsatz (Takt 43)
beginnt aber nun ein völlig neuer Teil, der über A- Dur nach D- Dur
moduliert. In Takt 53 ist ein erneuter Abschnitt Vorhanden. Dieses wird durch
eine Pause in fast allen Stimmen deutlich, nur die 1. Violine spielt in einem
Achtelmetrum mit Tonwiederholung weiter, wodurch der Einschnitt ein wenig
überdeckt wird. Der zweite Teil der Überleitung beginnt dann wieder
mit einer Variante des Grundgedankens in den Violinen und der Oboe, allerdings
diesmal nicht in G- Dur, sondern in d- Moll. Bei dem Restorchestereinsatz (Takt
59) wird ein Rhythmus, der schon schon vorher öfters aufgetaucht ist (z.
B.: Takt 21 Blechbläser) aufgegriffen. Haydn bezieht sich also in der
Überleitung öfters auf das erste Thema, verläßt es aber
Mitte Takt 66 endgültig. In Takt 79 ist die Überleitung zu Ende und in
Takt 80 beginnt dann das zweite Thema. Dieses wird wieder zuerst von den
Streichern vorgestellt (Takt 80- 85). Der Orchestereinsatz ist nicht so
plötzlich wie beim ersten Thema sondern durch verschiedene Einsätze
der Instrumente eher sachte. Auffällig beim zweiten Thema ist, daß
die Pauken und Trompeten, also die Instrumente die dem ersten Teil seine
akustische Größe und Mächtigkeit gaben nichts zu spielen haben.
Das gibt dem zweiten Thema einen ganz anderen Charakter, der sich aber
schlagartig mit dem Beginn der Schlussgruppe (Takt 99) ändert. Die
Schlussgruppe leitet wieder auf das erste Thema der Exposition zurück, wie
man an den Rhythmen (z. B.: Takt 103 Blechbläser) sieht. Die Schlussgruppe
endet nicht wieder pompös, sondern klingt langsam aus, bis nur noch die
erste Geige übrigbleibt, die nur in Achtelnoten den Ton h‘ spielt.
Dies ist derselbe Ton, mit dem die Exposition beginnt. Dadurch vernetzt Haydn
das Ende und den Anfang der Exposition. Für den Zuhörer entsteht der
Eindruck, daß das Stück weitergeht, da kein Bruch entsteht.
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